Wer an Klappräder denkt, der hat vielleicht noch Bilder aus seiner Kindheit im Kopf. Da hatten viele Familien solche Räder.
Das Radfahren war weniger Freizeitbeschäftigung als Transportmittel und Klappräder waren auch damals schon äußerst praktisch. Im Wohnwagen, der am Opel Rekord zum Campingurlaub an der Adria angekoppelt war, gab es noch etwas freien Raum zum mitnehmen. Und so mancher Urlaub war gerettet.
Immer mehr Klappräder
Heute sieht man immer noch auf vielen Campingplätzen Klappräder. Aber nicht nur da. In Zügen darf man sie kostenfrei mitnehmen als „Handgepäck“. Aber auch rund um Pendlerparkplätze, am Arbeitsplatz oder daheim in engen Wohnsituationen: Diese Fahrradgattung ist präsent wie nie. Und viel sicherer und ingenieurtechnisch durchdachter als die damalige Radgeneration. Warum sind die Hersteller von Reisemobilen noch nicht darauf gekommen, diese Räder als Extra gleich mit anzubieten? Ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl.
Der Klassiker
Wir waren neugierig und haben uns bei RADMARKT Schauer zwei Exemplare der Marke tern genauer angesehen. Knallig rot präsentiert sich das Link C7i.
Es ist auf den ersten Blick als Klapprad beziehungsweise Faltrad erkennbar. Mit 20 Zoll Laufrädern, pannenresistenten, großvolumigen Reifen, simplen Felgenbremsen sowie einem Riemenantrieb ist es robust und zeitgemäß zugleich. Auch die Lichtanlage und der serienmäßige Gepäckträger machen das C7i alltagstauglich. Es hat bereits das ausgefeilte und aufwendige Faltsystem, das einen superstabilen Eindruck hinterlässt. Misstrauen Fehlanzeige. Die 7 Gänge der Nexus-Nabe reichen für Ausflüge im Radius von etwa 10 km, so unsere Empfehlung.
Durch den kurzen Radstand und die steile Lenkgeometrie sitzt man sehr luftig und spielerisch auf dem Rad. Man sitzt prinzipbedingt nicht integriert, wie man das von den klassischen „normalo-Bikes“ kennt. Das braucht etwas Umgewöhnung. Und hat das Gefühl, auf der Stelle wenden zu können, wenn man das wollte. Auf zur Probefahrt. An der ersten Ampel hält man an, stellt den Fuß ab, fertig. Man wird kurz stutzig. Stimmt, auf einem Klapprad ist nichts im Weg. Kein Oberrohr, das die Bewegung einschränkt und keine Klickpedale, aus denen man sich erst einmal befreien muss. Das Rad ist badelatschentauglich, urlaubsfit und bereichert den schnöden Alltag für Kurzstreckenpendler aller Art. Wer regelmäßig durch belebte Gegenden wie Fußgängerzonen, Innenstädte, Strandpromenaden etc. hindurch muß, der wird das C7i lieben.
Das Faltmaß beträgt 85×65 cm.
Sportrad zum Falten
Eine ganz andere Hausnummer ist das Verge P10. Auch von tern, gibt es den Sportler im Programm. Ein Faltrad mit derlei Ambitionen mag auf den ersten Blick unlogisch klingen. Aber die optisch sehr schlanken 20“ Laufräder, sowie Scheibenbremsen und die feine 10-Gang Deore Schaltung von Shimano lassen aufhorchen. Die feinen Durano Crossreifen von Schwalbe minimieren den Rollwiderstand und die FSA Kurbel mit riesigem Kettenblatt verspricht eine ordentliche Reisegeschwindigkeit. Sogar ein Chain-Guard findet sich, um ein Abspringen der Kette zu unterbinden.
Beim Verge P10 hat tern auf ein möglichst niedriges Gewicht geachtet und legt bei 11,7 Kg eine Punktlandung hin. Das Handling ist immer noch kompakt, aber schon auf den ersten Metern merkt man sofort was Sache ist.
Spurtstark und leicht rollend geht es durch den Schweinfurter Hafen. Mit der Übersetzung sind auch Geschwindigkeiten über 25 Km/h möglich, die von den hydraulischen Shimano Scheibenbremsen gut beherrscht werden. Der ungefederten Alugabel hat tern sogar ein Aero-Design verpasst. Der Syntace VOR Vorbau ist für die Feineinstellung der Sitzposition verstellbar. Das Rad fühlt sich gut an. Auch noch nach einer Halben Stunde im städtischen Verkehrsgewühl.
Ein lächeln gleitet einem über das Gesicht: So muß ein Klapprad fahren. Oder besser gesagt, so sollte eines fahren, wenn der Fahrer mehr vorhat: Mehr Touren, mehr Höhenmeter, mehr km/h, mehr Performance.
Das Faltmaß beträgt 80×74 cm.
Diese und viele weitere Faltradtypen erhalten Sie bei RADMARKT Schauer. Lassen Sie sich beraten!
Text und Fotos: Christian Klippel