Gochsheim (red). Für Stunden wurde die Aula der Mittelschule zum Ausstellungsort für Kreatives aus Kunst und Kunsthandwerk. Was Hans-Jürgen Sander vor 27 Jahren in Gochsheim initiierte, erlebte unter der Regie von Doris Rückel seine Neuauflage, die Ausstellung für Kunst und Kunsthandwerk. Der freischaffende Künstler Udo Schulz aus Opferbaum und 18 hobbymäßig Kreative gaben Einblick in ihr Tun. Christine Schubert beeindruckte mit Buchkunst, die extreme Präzision, Fingerfertigkeit und Geduld erfordert, um aus den Seiten eines Buches ein Relief entstehen zu lassen. Nicht weniger faszinierend Spitzenklöppeleien sowie Figuren und Körper aus Papier.
Noch kleingliedriger ging es bei Gerda Brändler und Engelhard Schmitt zu. Sie bot Miniaturen, er kleinste Scherenschnitte, so dass das gesamte „Vater unser“ in einem Minirahmen von 4 cm Platz fand, ein weltweiter Rekord. Der Erlös fließt in die Frank-Weber-Stiftung.
Besonders freute sich Doris Rückel über die Anwesenheit von drei sehr jungen Kunstschaffenden. Mia Markert verfasst Poesie, meist kompakte, mitunter aber auch größere Texte, die über ihre Offenheit staunen lassen. Manche Werke umkreisen die Besucher an Fäden hängend, andere präsentiert sie gerahmt. Nebenan zeigen großformatige Fotografien von Stefan Grebner, wie schön Landschaften sein können.
Eine echte Selfmade-Künstlerin ist Mona Rückel, die mit 12 zu zeichnen begann, wertvolle Tipps von ihrer Mutter erhielt und heute in ihrer freien Zeit Menschen und Tiere portraitiert, vorwiegend mit Blei- und Farbstiften.
Das Hobby zum Beruf gemacht hat Sybille Schubert mit Zentangle Bildern. Sie vermittelt ihr Wissen in Kursen und begeistert auch andere für diesen ursprünglich fernöstlichen Kunstbereich. Der Kunsttherapeut Günther Gößmann-Schmitt zeigt sich offen in Technik, Farb- und Motivwahl, weiß aber, wie hilfreich Malen und Theater für Menschen sein können. Seit 35 Jahren ist Udo Schulz kreativ in Holz, Glas, Keramik und Metall tätig, in jüngerer Zeit auch schriftstellerisch. Er fördert kreative Netzwerke, denn er kennt den hohen Wert des Kreativen. Viel Zuspruch fanden auch die anderen Künstler, der Stand von Angela Weigel (Tierheim) und das Schülercafé der Klasse 10M.
