Weltbild und Glaube – was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ökumenische Gespräche in der Fasten- und Passionszeit

Foto: Roland Maul Die Gesprächsleiter Rainer Ziegler (links) und Friedrich Lösch (rechts) mit dem Referenten des letzten Abends Prof. Dr. Bernhard Heininger (Mitte).

Zu einer Gesprächsreihe in der Fastenzeit hatten Pastoralreferent Rainer Ziegler und Pfr. i.R. Friedrich Lösch eingeladen. „Was bedeuten Erkenntnisse der Naturwissenschaften für unseren Glauben?“ „Was haben Menschen an der Schwelle des Todes erlebt und wie ist das zu deuten?“ und „Was sagt der Apostel Paulus über seine eigene Ostererfahrung?“ Diesen Fragen gingen die Gesprächsrunden anhand von Impulsreferaten nach.

Am ersten Abend hatte OStR David Ress eine Einführung in Ergebnisse physikalischer Forschung gegeben. Am zweiten Abend präsentierte Rainer Ziegler einen Vortrag von Prof. Dr. Wilfried Kuhn, der leider erkrankt war, über Nahtoderfahrungen und am letzten Abend referierte Prof. Dr. Bernhard Heininger über Aussagen des Apostels Paulus über seine Ostererfahrungen.

„Unser Weltbild ist wieder offener geworden. Bei vielen Ergebnissen aktueller Forschung kommt unsere Vorstellungskraft an ihre Grenzen. Auch viele Naturwissenschaftler schließen nicht mehr aus, dass die geistige Welt Einflüsse auf die Materie hat. Die Forschung wird hier weitergehen.“ So und ähnlich wurden Eindrücke am ersten Abend geäußert. Rainer Ziegler reichte eine Glühbirne herum, jeder konnte seinen „Lichtblick“ mit anderen teilen.

Am zweiten Abend hatten einige Besucherinnen und Besucher den Mut, Erlebnisse aus eigener Lebensgefahr zu berichten. „Es gäbe neurologische und psychologische Deutungen. Sie könnten aber die Erlebte und vor allem die Folgen für das Leben Betroffener nur unzureichend beschreiben“, fassten die Gesprächsleiter das Ergebnis der Gesprächsrunde zusammen.

Am letzten Abend war spannend zu hören, dass auch der Apostel Paulus in seinen Briefen um eine angemessene Sprache ringt, um seine Ostererfahrungen zu vermitteln. Im Gespräch brachten dann Besucherinnen und Besucher eigene Vorstellungen und Überzeugungen über das Leben jenseits des Todes zum Ausdruck. Letztlich, so im Schlusswort Friedrich Lösch, könne uns Wissen aus den Naturwissenschaften, Medizin und Psychologie hilfreiche Hinweise geben. Der Austausch untereinander sei hierbei wichtig. Er könne eigene Vorstellungen klären helfen und letztlich den Glauben stärken. Osterglaube, so seine Überzeugung, helfe gegen die Angst vor dem eigenen Tod.

Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher – an den 3 Abenden jeweils zwischen 50 und 80 – äußerten, viele Anregungen erhalten zu haben, aber weiter nachdenken zu müssen.

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