Sennfelder Kirchweih – Das Friedensfest feiert sein 375-jähriges Jubiläum

Stolz präsentieren sich die Sennfelder Planpaare 2024 zusammen mit Bürgermeister Oliver Schulze (links). und 1. Tanzleiterin Susanne Rieß (rechts) dem Fotografen. Foto: Gößmann

Sennfeld (eva). Ihren Ursprung hat die Sennfelder Kirchweih nicht in der Weihe der Ortskirche sondern in der Wiedererlangung der Reichsfreiheit im Jahr 1649. Im damals kaiserlich Freien Reichsdorf wurde das Dekret verabschiedet jährlich am 1. Sonntag im September ein „Freudenfest“ mit Singen, Tanzen, Musizieren und Predigt abzuhalten.

An diese historischen Wurzeln erinnert heute 2024 Bürgermeister Oliver Schulte wenn er von einer ursprünglichen, traditionellen Kirchweih spricht. „Wir feiern kein Bier– oder Weinfest, wir feiern ein historisch überliefertes Fest, in dessen Mittelpunkt die Erhaltung und Weitergabe der Tradition an zukünftige Generationen steht.“ In diesem Jahr jährt sich das Friedensfest zum 375ten Male, der Volkstrachten-Erhaltungsverein geslatet die Kirchweih im Auftrag der Gemeinde zum 75. Mal. Damit sind der Jubiläen nicht genug, Das Ehepaar Reus feiert 50-jähriges Planjubiläum, deren ältester Sohn Andree ist seit 25 Jahren dabei. Seit diesem Jahr liegt die Verantwortung in den Händen der neuen Vorstandschaft, die diese vom heutigen Ehrenvorsitzenden Helmut Büschel übernommen hat. Ebenfalls neu ist in diesem Jahr der Kutscher, es ist Daniel Hoffmann aus Fulda. 

Festauftakt ist am Samstag, 31. August, um 14 Uhr mit dem Einholen des Planbaumes. Gegen 15.30 Uhr beginnt das Aufstellen des Planbaumes mit den überlieferten Gerätschaften und Muskelkraft. Die Fichtenburschen stellen derweil die Kirchweihfichten vor den örtlichen Gaststätten auf. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang, es  gibt seit längerer Zeit wieder Fichtenpaare, „was zeigt, das auch die jüngeren Sennfelder Interesse an dem Brauchtum haben“, so Michael Lunz. Ab 19.30 Uhr spielen die „Jungen Sennfelder“ auf. 

Am Sonntag findet der Plangottesdienst statt. Nach dem Gottesdienst hält ein Planbursche  die traditionelle Planrede mit der die Festlichkeiten eröffnet werden. Beim anschließenden „Vivat“-Trinken bedenkt er alle Ehrengäste der Kirchweih mit einem Schluck Wein. 

Den ersten Tanz einer jeden Kirchweih tanzen die Planburschen mit den kleinen unbescholtenen Mädchen des Ortes. „Gänsdreckli aushätschn“ – fern Gänsekot von der Tanzfläche schaffen- nennen die Sennfelder diese Tradition. Mit dem feierlichen Einzug der Planpaare beginnt der eigentliche Festbetrieb. Nach den Ehrentouren  steht der Plan für Alle offen. 

Am Kirchweihmontag kommen die Planburschen im „Stöß“ – einem langen schwarzen Gehrock- und einem Zylinder zum Plan, ganz wie es Ende des 19. JahrhundertsMode war. Die Mädchen kleiden sich festlich und kommen in der heutigen Zeit sehr oft im Dirndl. 

Zur Nachkirchweih laden der Bürgermeister mit Gemeinderat, der Volkstrachten-Erhaltungsverein „Die Semflder“ und die Planpaare am Sonntag, 10. September, ab 14 Uhr ein.

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