Es gibt nun doch noch Interessenten für einen Weiterbetrieb des Krankenhauses St. Josef

Das Krankenhaus St. Josef macht weiter. Foto: Kupka-Hahn

Schweinfurt (red). Seit Ende Juli ist der Rückzug der Kongregation der Schwestern des Erlösers bis Ende dieses Jahres aus dem Krankenhausbetrieb in Schweinfurt bekannt. Direkt im Anschluss  sind sowohl Stadt als auch Landkreis Schweinfurt aktiv geworden, um den drohenden Wegfall zu kompensieren.

Wie bei einem kürzlich einberufenen „runden Tisch“ zur weiteren Vorgehensweise bekannt wurde, gebe es aktuell laut Aussage des Krankenhauses St. Josef aber noch Interessenten für eine Übernahme: „Die endgültige Entscheidung für die Zukunft des Krankenhauses St. Josef wird noch in diesem Monat fallen“, so Krankenhausdirektor Norbert Jäger. Ein Betriebsübergang sei nach wie vor die präferierte Lösung für die Mitarbeitenden und auch unternehmerisch die bessere Option. Dennoch werde parallel auch die Schließung vorbereitet. Für den Oberbürgermeister und die anderen Beteiligten ist die aktuelle Hängepartie alles andere als wünschenswert: „Wir brauchen so schnell wie möglich Klarheit, ob bzw. wie es am St. Josef weitergeht“, so der Tenor der Anwesenden. Sowohl die Mitarbeitenden als auch die Krankenhäuser, die die Schließung kompensieren sollen, brauchen Planungssicherheit.

Am runden Tisch nahmen neben Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Landrat Florian Töpper auch Vertreter des Krankenhauses St. Josef, der Krankenhäuser in der Region, Mandatsträger aus Bund und Land sowie Führungskräfte der Agentur für Arbeit teil.. Im Zentrum stand dabei die Frage, welche Perspektiven es für die Mitarbeitenden des St. Josefs in der Region gibt. Die Fachkräfte sollen unbedingt in der Gesundheitsregion Main-Rhön gehalten werden. 

Bei einem Koordinierungskreis, an dem auch eine Reihe von Chefärzten der beiden Schweinfurter Krankenhäuser und der Geomed-Kreisklinik sowie zusätzlich zahlreiche der mit dem St.Josef-Krankenhaus kooperierenden Ärzte und Praxen teilnahmen, lag der Fokus auf der Versorgungssituation in Stadt und Landkreis Schweinfurt und der gemeinsamen Absicht, mit vereinten Kräften an der Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu arbeiten.

Auch die Agentur für Arbeit bekräftigte die Einschätzung des Oberbürgermeisters, dass alle Fachkräfte hier in der Region gehalten werden sollen: „Wir stehen hier in Schweinfurt gerade vor einer sehr besonderen Situation, die natürlich auch in anderen Region des Landes wahrgenommen wird“, erklärte Alexandra Elbert, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit in Schweinfurt. „In den vergangenen Jahren wurde viel in die Qualifizierung von Fachkräften in der Pflege investiert, deshalb möchten wir den Fachkräften auch möglichst wohnortnahe Angebote unterbreiten und alle unsere Unternehmen, die dringend diese Fachkräfte benötigen, unterstützen“.

Trotz der aktuell noch nicht endgültig geklärten Lage nutzten die Anwesenden den Runden Tisch für einen offenen Austausch hinsichtlich der aktuellen Perspektiven für die Mitarbeitenden. Oberbürgermeister Remelé konnte berichten, dass die Palliativstation im Bereich Personal und Räumlichkeiten eins zu eins vom Leopoldina-Krankenhaus übernommen werden soll. Auch im Bereich der Akut-Geriatrie laufen die Gespräche sehr vielversprechend, so Remelè weiter. Angedacht ist die Fortführung der bisherigen Akutgeriatrie des St-Josef Krankenhauses im Leopoldina Krankenhaus. Wolfgang Schirmer, Geschäftsführer der Geomed-Kreisklinik, ergänzt: „Neben unseren bestehenden 20 Betten stellen wir weitere Bettenkapazitäten unter Fortführung der bestehenden Kooperation mit dem Leopoldina Krankenhaus in der Akutgeriatrie bereit.“ 

Leopoldina-Geschäftsführer Jürgen Winter verwies auf die besondere Rolle des städtischen Krankenhauses im Hinblick auf den Versorgungsauftrag für die Stadt, der nach Bekanntgabe des Rückzugs der Kongregation sofort in Abstimmung mit dem Oberbürgermeister angegangen wurde. „Wir können die Krankenhausversorgung für die Region Schweinfurt in enger Abstimmung mit der Geomed-Kreisklinik übernehmen, brauchen dazu aber die Mitarbeitenden aus dem St. Josef“, so Winter. 

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