Lampedusa ist am Limit – und wir sind es auch!

Cecilia Fabiano

Würzburgs Landrat Thomas Eberth unterstützt Appell der bayerischen Landräte an die Bundesregierung und fordert dringend Unterstützung

Flüchtlingssituation erreicht neue dramatische Ausmaße

Die 71 bayerischen Landrätinnen und Landräte richteten nach ihrem letzten Treffen erneut einen dringenden Appell an die Bundesregierung. Denn bayernweit steigen die Flüchtlingszahlen massiv. Die Unterbringungs- und Versorgungskapazitäten sind vielerorts erschöpft, an Integration ist erst gar nicht mehr zu denken. In allen Bereichen – von der Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge bis zur Kinderbetreuung – ist die Situation extrem angespannt.

Auch Landrat Thomas Eberth unterstützt den Appell an die Bundesregierung: „Wir bayerischen Landräte fordern dringend Unterstützung bei der Unterbringung, Versorgung und Integration Geflüchteter, um den andauernden Notfallmodus in den Kommunen und Landkreisen endlich zu beenden. Und viel wichtiger: der Bund ist gefordert, endlich konsequente Einwanderungsstrategien für Europa und Deutschland zu entwickeln. Ein ‚weiter so‘ kann und darf es nicht geben“, so Eberth. „Die Lage ist besonders dramatisch, da immer weniger Bürger und Gemeinden Unterkünfte für Geflüchtete zur Verfügung stellen wollen oder dazu nicht in der Lage sind. Und auch in der Bevölkerung steigt der Unmut gegen Asylunterkünfte.“

Aktuell ist beispielsweise Lampedusa das Ziel vieler Menschen, die übers Mittelmeer fliehen. Zwischenzeitlich hat sich die Lage auf der Insel zwischen Nordafrika und Sizilien gefährlich zugespitzt, zuletzt wurde deshalb der Notstand ausgerufen: Das Erstaufnahmelager – ausgelegt für etwa 600 Menschen – ist schon seit Monaten überfüllt, aktuell halten sich dort etwa 6.800 Menschen auf. Dem gegenüber stehen rund 6.500 Einwohnerinnen und Einwohner, von denen sich viele um die Ankommenden kümmern.

„Der illegale Zustrom muss begrenzt und gesteuert werden“, fordert Eberth. „Parallel dazu müssen nicht aufenthaltsberechtigte Personen konsequent und zeitnah abgeschoben werden, um den Menschen Schutz bieten zu können, die vor einem Krieg flüchten oder deren Leben im Heimatland bedroht ist. Nur mit diesen beiden Maßnahmen – Begrenzung der Zuwanderung und Unterstützung bei der Unterbringung etc. der Geflüchteten – können wir der aktuellen Überforderung der Kommunen und Landkreise, aber auch der Bürgerinnen und Bürger entgegenwirken, die ich aus vielen Gesprächen heraushöre. schließt Eberth seinen Appell ab.