Seit 1561 feiern die Grafenrheinfelder ihre Kirchweih immer am Erntedankfest. Auch 2021 gab es Plantanz, einen Kirchweihbaum, einen Erntedankgottesdienst und Blasmusik in Rafeld.
Das Kirchweih- und Erntedankfestwochenende 2021 wurde in Grafenrheinfeld wieder gefeiert. Zum zweiten Mal in Folge unter besonderen Vorzeichen. Das Wetter war perfekt. Kaiserwetter hätte auch heuer wieder für tausende Besucher bei der weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannten Kirchweih und seinem Erntedankfestumzug gesorgt.
Es war zu spüren, dass alle Bürgerinnen und Bürger ihre „Kirm“ vermissen. Aber anstatt zu bedauern, was hätte sein können, haben die Rafelder auch heuer wieder diese beiden wichtigsten Feste im Jahreskreis gefeiert. Jeder auf seine Art und Weise.
Die Planpaare haben am Freitag eine Fichte als Kirchweihbaum aus dem eigenen Gemeindewald geholt. „Es war sehr schön, dass ich zusammen mit unserer Jugend den Baum aus dem Wald tragen durfte. Unsere Planpaare waren sehr engagiert. Die Freude an der Tradition, der Zusammenhalt und der Spaß am Tanz, der Musik und der Gemeinschaft war einfach zu spüren.“, freut sich Bürgermeister Christian Keller über das Erlebte.
Herzlichen Dank spricht er den beiden Organisatorinnen Laura Edelmann und Katja Faulhaber aus. „Wir können stolz auf Euch und Eure Freundinnen und Freunde sein.“, so Keller weiter.
Anne Dilba hat sich wieder darum gekümmert, dass unser „Käppele“ mit Symbolen des Erntedankfestes geschmückt war. Unter anderem wurde eine neue Erntekrone aufgehängt. Jeder ist eingeladen, sich die Feldkapelle einmal anzusehen.
Nach dem traditionellen Zug der Planpaare durch das Dorf, haben die Burschen den Kirchweihbaum am Marktplatz aufgestellt. Der Tanz um den Baum hat Erinnerungen an die „alten Zeiten“ aufleben lassen. Zusammen mit dem Vorsitzenden der Festgemeinschaft Walter Wegner und seinem Team, bestehend aus Christoph Hartmann, Oliver Werner und Sabrina Müller, hat der Bürgermeister die Planpaare zum traditionellen Mittagessen empfangen.
„Den Mitgliedern der Festgemeinschaft war anzusehen, dass sie nichts sehnlicher herbeiwünschen, als die gewohnte Kirchweih. Sie sprühen vor Ideen.“ schaut der Bürgermeister zuversichtlich in das nächste Jahr.
Die Rafelder können nicht ohne ihre „Kirm“. So gab es an vielen Plätzen und in vielen Höfen kleine aber feine private Zusammenkünfte im Rahmen der Möglichkeiten. Die Freude auf das nächste Jahr ist ungebrochen.
Kirchweih und Erntedank sind in Grafenrheinfeld seit mindestens 1865 untrennbar miteinander verbunden. Damals hat der Gemeinderat für alle Zeit festgelegt, dass die Kirchweih immer am traditionellen Erntedankfest, dem ersten Sonntag im Oktober gefeiert wird. Seit 156 Jahren halten sich die Rafelder daran. Die Kirchweihfeier ist in Grafenrheinfeld seit mindestens 1770 verbrieft. Damals wurde nach den Quellen eine Fahne auf dem Kirchturm gehisst und ein Kirchweihbaum aufgestellt. Kirchweih und Erntedank steckt bei den Rafelderinnnen und Rafeldern in der DNA.
Seit der Antike ist das Erntedankfest eines der ältesten und traditionsreichen Feste der Welt. Man feiert die Freude über den erfolgreichen Abschluss der Ernte. Die Äcker sind leer, die Scheunen und Speicher sind voll.
Wir alle brauchen Begegnungen miteinander. Den Grafenrheinfeldern fehlen ihre „Festli“. Rafeld hat in einem normalen Jahr einen vollen Veranstaltungskalender.
Die Begegnung miteinander, das Gespräch auf einer Bierbank, das Miteinander bei der Gestaltung eines Erntedankwagens, die Blasmusik genauso wie die Faschingsveranstaltungen, das alles ist gelebte Dorfgemeinschaft. Das alles macht unser Dorfleben zu etwas Besonderem.