Bestandsaufnahme zur Stadtsauberkeit und verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung 

Schweinfurt (red). Hundekot und unachtsames Wegwerfen sind ein Ärgernis für die Allgemeinheit. In den vergangenen Monaten gab es verschiedene Nachfragen zur Stadtsauberkeit von Bürgern zur Verbesserung dieser in der Stadt, ist der Tischvorlage für den Stadtrat zu entnehmen.

Dabei sei die Wahrnehmung der Sauberkeit im öffentlichen Raum auch subjektiv von persönlichem Empfinden abhängig. Ebenso sind die Gründe für das Entstehen der Unsauberkeit unterschiedlich, heißt es.

Im Rahmen einer Zusammenarbeit von Servicebetrieb, Amt für öffentlicher Ordnung, Citymanagement und der Stabsstelle „gerne daheim in Schweinfurt“ wurde eine Bestandsaufnahme zur Stadtsauberkeit und verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung dieser erarbeitet.

Prävention, Kontrolle, Beseitigung und  Straßenreinigungs- und Sicherungsverordnung werden dabei als verschiedene Ebenen zur Aufrechterhaltung der Stadtsauberkeit erachtet. Hinzu komme die Aufteilung von Reinigungspflichten im öffentlichen Raum durch öffentliche Hand und Privateigentümer. Abfallberatung in Schulen, Kindergärten, Flüchtlingsunterkünften etc. mit begleitenden Aktionen seien darüber hinaus flankierende Maßnahmen.

Die Stadt hingegen leistet ihren Beitrag z. B. durch verschiedene Abfallbehälter oder Hundekotbeutelspender im gesamten Stadtgebiet sowie in den Grünanlagen  und durch sporadische Kontrollen durch das Amt für öffentliche Ordnung und die Polizei im öffentlichen Raum. Mit dieser Aufgabe sind im Außendienst der Stadt Schweinfurt aktuell drei Mitarbeiter betraut. Diese kontrollieren fast täglich (Mo. – Fr.) das Stadtgebiet und dessen Grünanlagen. Die meisten Hundehalter werden mündlich verwarnt, wenn diese ihren Hund frei herumlaufen lassen und somit keine Kontrolle mehr über die Verunreinigung durch deren Hunde haben.

2021 gabe es 118 mündliche Verwarnungen für Halter unangeleinter Hunde, 2022 waren es 90 und in diesem Jahr bislang 70 Ordnungswidrigkeitsverfahren. Bei Wiederholungstätern  gab es 2021 zwei und 2022 eine.  In diesem Jahr wares es bislang zwei Anzeigen. Müllablagerungen kamen 2021 insgesamt 61 zur Anzeige und 2022 waren es 67. In diesem Jahr bislang 60. 

Bezüglich der wilden Müllablagerungen sind die städtischen Mitarbeiter des Außendienstes sehr oft im Einsatz, da diese die Meldungen von den Bürgern direkt oder auch von anderen Dienststellen erhalten.  Eine Täterermittlung sei hier ebenfalls so wie beim Hundekot fast nicht möglich.

Wöchentliche Reinigung

Zur Reinigung und Instandhaltung der öffentlichen Flächen sind  zweimal Kolonnen des Straßenreinigungspersonal inkl. zweier  Kleinkehrmaschinen unterwegs, die für die wöchentliche Reinigung des gesamten Stadtgebietes sorgen. Dazu kommt ein Pressmüllfahrzeug zur wöchentlichen Leerung. Die Abfallbehälter in der Innenstadt werden täglich geleert. Neben einer Großkehrmaschine und einem Saugspülfahrzeug gibt es Trupps zur Reinigung der Grünanlagen/Spielplätze. Ebenfalls im wöchentlichen Turnus ist die Kolonne „Brunnen“ zur Wartung/Reinigung der städtischen Brunnen und Trinkwasserspender unterwegs. Für den Winterdienst gibt es gesonderte Pläne. 

Nicht optimal seien laut Beschlussvorlage die verschiedene Arten von Abfallbehältern im Stadtgebiet, was jedoch auf verschiedene Anschaffungszeiträume bzw. verschiedene Projekte zurückzuführen sei.  Im Innenstadtbereich ist eine sehr hohe Dichte von großvolumigen Abfallbehältern (Schweinfurter Häuschen mit 120L MGB) vorhanden. Die Dichte und Größe der Abfallbehälter nimmt in den Außenbezirken zunehmend ab. Hundekotbeutelspender sind im gesamten Stadtgebiet an frequentierten Gehwegen aufgestellt und können in jeden öffentlichen Abfallbehälter oder in der Restmülltonne entsorgt werden.

Um weitere Maßnahmen zielgerichteter planen zu können, wurde im Juni diesen Jahres eine objektive Bestandsaufnahme der Verschmutzung im Stadtgebiet mittels KI beauftragt. Eine an einer kleinen Kehrmaschine installierte Kamera hält permanent den Zustand der Umgebung fest. Der Algorithmus wertet die Bilddaten anschließend aus und berechnet einen „Sauberkeitsindex“. Dabei wird auch nach verschiedenen Verschmutzungsarten, z. B. Zigaretten, Laub, Flaschen etc., unterschieden. Mit dem System ist es möglich, Hotspots zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Zudem soll eine „Müll-App“ kommen.

Eine Quartiers-Müllsammelaktion im Gründerzeitviertel stieß auf positive Resonanz mit der Forderung nach weiteren Aktionen. Die bestehenden Infoveranstaltungen in den Flüchtlingsunterkünften sollen um Infostände mit Dolmetschern an verschiedenen Tagen im Jahr ergänzt werden.

Müllsheriffs“ halten die Augen offen

Um Pfandflaschen in den Abfallbehältern zu vermeiden, wurden zunächst an 10 ausgewählten Stellen in der Innenstadt Pfandringe installiert. In vielen Städten und Kommunen sind bereits auf Abfall spezialisierte „Müllsheriffs“ im Einsatz. Diese gehen Meldungen von Bürgern zu wilden Ablagerungen, Meldungen von Müllwerkern bei Fehlwürfen in Mülltonnen nach oder sprechen Personen beim achtlosen Wegwerfen von Müll auf der Straße an.