SCHWEINFURT. Callcenterbetrüger haben am Dienstag versucht bei Senioren mehrere tausend Euro zu erbeuten. Das Ehepaar hatte den Betrugsversuch erkannt und die Polizei verständigt. Beamte der Kriminalpolizei Schweinfurt konnten einen jungen Mann in der Nähe des Wohnanwesens vorläufig festnehmen. Am Mittwoch führte die Kripo den Beschuldigten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vor, der gegen den Tatverdächtigen Haftbefehl erließ.
Am Dienstagnachmittag gegen 14:30 Uhr wurde das Ehepaar von einem vermeintlichen Polizisten angerufen. Dieser erklärte, dass ein enges Familienmitglied einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nun im Gefängnis sei. Um die Haftstrafe zu verhindern, sei eine Kaution im hohen fünfstelligen Bereich zu bezahlen. Das aufmerksame Ehepaar durschaute die Betrugsmasche und verständigte umgehend die Polizei. Kräfte der Schweinfurter Kriminalpolizei konnten im Bereich des Wohnanwesen wenig später einen 17-jährigen Mann festnehmen, welcher sich als Geldabholer bereitgehalten hatte.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt führte die Kripo den Tatverdächtigen dem Ermittlungsrichter vor. Dieser erließ gegen den 17-Jährigen einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges. Anschließend brachte die Polizei den jungen Mann in eine Jugendjustizvollzugsanstalt.
Die Ermittlungen, insbesondere zu weiteren Tatbeteiligten, führt nun die Kriminalpolizei Schweinfurt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Schweinfurt durch.
Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken:
Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Die wichtigsten Botschaften sind:
- Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.
- Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
- Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
- Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
- Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!