Sparda-Wohnstudie 2023: Quadratmeterpreis in Schweinfurt liegt bei knapp 3.000 Euro 

Durchschnittlicher Quadratmeterpreis liegt mit 2.932 Euro unter dem Bundesdurchschnitt – Besonders viel müssen die Menschen in Schweinfurt und im Landkreis Kitzingen für Wohnraum ausgeben 

Die Immobilienpreise in Nordbayern haben sich in den letzten beiden Jahren stabilisiert. Das geht aus der aktuellen Studie „Wohnen in Deutschland 2023“ hervor, die die Gruppe der SpardaBanken jetzt veröffentlicht hat. Die umfassende Untersuchung des Wohnimmobilienmarktes entstand erneut in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD). Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt in der Region mit 2.932 Euro sogar unter dem Bundesdurchschnitt (3.250 Euro). Absoluter Spitzenreiter des Gesamt-Rankings ist München mit fast 9.000 Euro pro Quadratmeter. 

Große regionale Unterschiede 

Trotz der vergleichsweise günstigen Preise gibt es in Nordbayern regional große Unterschiede. Schweinfurt ist mit 2.881 Euro je Quadratmeter unter den 20 teuersten Regionen. Etwas weniger ist es in den Landkreisen Kitzingen (2.225 Euro) und Schweinfurt (2.201 Euro). Am günstigsten ist Wohnraum in Unterfranken im Landkreis Rhön-Grabfeld zu erwerben, hier kostet der Quadratmeter im Schnitt 1.452 Euro. 

In der Langzeitbetrachtung sind die Preise in der gesamten Region Nordbayern jedoch merklich gestiegen. Seit 2005 verzeichnen die Statistiker ein Plus von 113 Prozent. Vor allem ist es in den Städten teurer geworden. Würzburg weist eine Steigerung von knapp 161 Prozent auf, Aschaffenburg und Schweinfurt folgen mit 149 bzw. 122 Prozent. 

Dass die Investition in eine Immobilie einen beträchtlichen Teil des Einkommens von Familien und Singles beansprucht, belegt ein weiteres Ergebnis der Untersuchung. Wer in 

Schweinfurt eine durchschnittliche Immobilie mit 119 Quadratmetern – das entspricht dem bundesdeutschen Mittelwert – erwerben will, muss umgerechnet 8 Jahreshaushaltseinkommen hinlegen. 

Immobilien bleiben attraktiv 

„Trotz der weiterhin hohen Preise und jüngsten Zinssteigerungen“, so die Einschätzung von Stefan Schindler, dem Vorstandsvorsitzenden der SpardaBank Nürnberg eG, „bleiben Immobilien attraktiv. Zwar sind im letzten Jahr die Kaufpreise erstmals seit 2011 bundesweit etwas gesunken, aktuelle Daten deuten aber auf einen erneuten Anstieg hin. Die seit Jahren rückläufigen Baugenehmigungen sowie die erhöhten Baukosten werden das Angebot weiter verknappen. Gleichzeitig steigern die zunehmende Bevölkerungszahl und die hohen Mietpreise die Nachfrage. Auch in unserer Region, die im bundesweiten Vergleich noch eine günstigere Preisstruktur aufweist“. 

Bestätigt sieht sich Schindler durch ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Forscher sind der Frage nachgegangen, wieviel Wohnraum Käuferinnen und Käufer erwerben können, wenn sie 388.000 Euro investieren – denn so viel geben die Menschen in Deutschland durchschnittlich für eine Immobilie aus. In Nordbayern sind das 132 Quadratmeter und damit deutlich mehr als im bundesdeutschen Schnitt, der bei 119 Quadratmeter liegt. Zum Vergleich: In der Stadt Schweinfurt gibt es für die gleiche Investition 135 Quadrat-meter, im Landkreis Schweinfurt dagegen 176 Quadratmeter. 

Weiterhin ordentlich Druck 

Auf dem Immobilienmarkt wird auch weiterhin ordentlich Druck sein. Darin sind sich die Autorinnen und Autoren der Studie sicher. 74 Prozent der Befragten wünschen sich eine eigene Immobilie und sorgen für eine weiterhin hohe Nachfrage. Hinzu kommt, dass weite Teile des Landes hohe Zuzüge registrieren. Im Jahr 2022 sind erstmals insgesamt 1,45 Millionen Menschen zusätzlich nach Deutschland gekommen. „Wohnraum, vor allem bezahlbarer Wohnraum“, so Stefan Schindler, „wird dringend gebraucht. Hier muss die Politik ihre Hausaufgaben machen. Außerdem muss jungen Menschen und Familien unbedingt der Erwerb von Wohneigentum erleichtert werden, damit sie sich zum einen eine Altersvorsorge schaffen können und sich zum anderen der Wohnungsmarkt entspannt. Freibeträge für die Grunderwerbssteuer wären hier beispielsweise ein geeignetes Mittel.“ An der Attraktivität der Immobilie als Vermögensaufbau habe sich nichts geändert, so Schindler. Nach wie vor sprächen viele Gründe für ein nachhaltiges Wertwachstum von Häusern und Wohnungen. 

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