Mögliche Impfpflicht bleibt weiter Zankapfel

Trotz eines per Allgemeinverfügung erlassenen Demonstrationsverbots fanden sich nach Polizeiangaben erneut rund 600 Menschen am Sonntag ab 18 Uhr zu unerlaubten „Spaziergängen“ in Schweinfurt ein. Vor allem die geplante Impfpflicht war zuletzt immer mehr in den Fokus der Kritik gerückt. Auch dem Presseberichterstatter fiel auf, dass in der am Sonntag Abend sonst mausetoten Innenstadt mehr Menschen als sonst unterwegs waren.

Neue Taktik der „Spaziergänger“

Diese gliederten sich nach diesen Beobachtungen in Kleingruppen mit maximal zehn Personen, Paaren und Einzelpersonen auf. Eine Zuordnung war schlecht möglich und möglicherweise war auch nicht jeder, der am Sonntag Abend unterwegs war ein Protestierender.

Allerdings fielen der Polizei mehrere größere Gruppen auf, die diese eindeutig als Demonstranten wahr nahm und Personalien feststellte. So zogen nach Polizeiangaben über die Niederwerrner Straße rund 250 Personen in Richtung Innenstadt. Am Oberen Marienbach stoppte die Polizei schließlich einen Teil der Gruppe und führte bei 100 Personen eine Identitätsfeststellung durch.  

Ein weiterer Schwerpunkt bildete sich in der Hadergasse. Dort stoppte die Polizei ebenfalls eine Gruppe und stellte bei rund 70 Personen die Identität fest. So auch in der Friedrich-Ebert-Straße, wo knapp 30 Personalien festgestellt wurden. Die Polizei Schweinfurt hatte dank der Unterstützung einer Vielzahl von Einsatzkräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei und der Zentralen Ergänzungsdienste des Polizeipräsidiums Unterfranken durch große Präsenz und konsequentes Einschreiten bei Verstößen gegen die Allgemeinverfügung Aufzüge von größeren Personengruppen unterbunden. Wie bereits am letzten Sonntag wird die Polizei gegen mehr als 200 Personen ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen eines Verstoßes gegen die Allgemeinverfügung einleiten.

Gegendemos waren angemeldet

Es fanden aber auch zwei angemeldete Veranstaltungen für die von der Politik eingeleiteten und angedachten Maßnahmen statt. Unter dem Motto „Menschenkette mit Gedenken der an Corona verstorbenen Menschen in Stadt und Landkreis Schweinfurt“ versammelten sich rund 120 Teilnehmer. Nach einem kurzen Redebeitrag bildeten die Teilnehmer auf dem zentralen Platz eine Menschenkette und stellten Kerzen für die Corona-Toten auf. Auf dem Schillerplatz begann kurz nach 18 Uhr unter dem Motto „Schweinfurter Initiative gegen Schwurbler und Verschwörungstheoretiker“ eine weitere angezeigte Versammlung. An der bis 19 Uhr andauernden Versammlung nahmen bis zu 40 Menschen teil. Die Polizei lobte, dass bei diesen beiden angemeldeten Veranstaltungen Masken und Abstandgebote vorbildlich eingehalten wurden.

Die Gegner von Corona-Maßnahmen und Impfpflicht machen des weiteren auch Online mobil. In der vergangenen Woche wurde eine Online Petition freigeschaltet, in der sich Gegner der Impflicht eintragen können.

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