Hinter dem Ottmar-Schneider-Lauf in Aidhausen verbirgt sich mehr als nur sportliche Ertüchtigung

Organspende kann Menschenleben retten. Das Foto zeigt Katja und Marco vom TSV Aidhausen, denen Herztransplantationen neues Leben schenkten. Foto: Christian Günther

Aidhausen (red). An diesem Wochenende findet wieder der Ottmar-Schneider-Benefizlauf des TSV Aidhausen statt. Dahinter steckt jedoch weit mehr als ein sportliches Ertüchtigungsangebot. Das erschütternde Schicksal der kleinen Milena, die trotz tragischem Kampf 2019 im Alter von nur fünf Jahren sterben musste, hat die Menschen bewegt und die Veranstalter vom TSV Aidhausen veranlasst im Kampf für mehr Organspende nicht locker zu lassen.

Immerhin konnten nicht zuletzt aufgrund diesen Engagements auch Erfolge verzeichnet werden. Dafür, dass Organspende Leben rettet gibt es in Aidhausen zwei gute Beispiele. Innerhalb weniger Monate wurden Marco und Katja erfolgreich im HDZ Bad Oeynhausen herztransplantiert.

Viele Monate auf der Warteliste

Katja ist die Mutter von Milena, und litt wie ihre Tochter an einer erblich bedingten Kardiomyopathie. Im letzten Jahr verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand zusehends. „Das war für uns alle eine sehr emotionale Zeit und die Situation war äußerst beängstigend“, so die junge Frau. Nach vielen Monaten auf der Warteliste für ein neues Herz kam Anfang diesen Jahres der erlösende Anruf. Die Transplantation konnte erfolgreich durchgeführt werden und Katja befindet sich auf dem Weg der Besserung und zurück ins Leben. 

„Jetzt kann ich wieder positiv nach vorne schauen und die geschenkte Zeit genießen. Für meinen Spender, meine Familie und natürlich in Gedanken an Milena. Die Gedanken kreisen immer auch um den Spender und dessen Familie. Ich bin jeden Tag dankbar für dieses wunderbare Geschenk.“

Marco ist 30 Jahre alt, bei ihm wurde die Grunderkrankung dilatative Kardiomyopathie zufällig bei einem Arztbesuch festgestellt. Insgesamt wartete er acht Jahre mit einem tragbaren Herzunterstützungssystem auf ein neues Herz. Schon wenige Monate nach der Transplantation konnte Marco wieder seinem Beruf nachgehen.

Regelmäßige Kontrollen

Mittlerweile hat er seinen 2. Herzgeburtstag gefeiert und agiert als Fußballtrainer beim TSV. Auf die Frage, wie der Alltag als Transplantierter aussieht antwortet er: „Natürlich müssen wir ein Leben lang Medikamente nehmen, damit das neue Herz nicht vom Körper abgestoßen wird und regelmäßige Kontrollen bei Fachärzten und in der Klinik wahrnehmen. Aber es ist wieder ein relativ normales Leben und eine Perspektive für die Zukunft möglich.“

Beiden ist besonders wichtig, dass sich jeder zu Lebzeiten Gedanken über die Organspende macht. Auch ihre Spender und deren Angehörige haben sich bewusst für eine Organspende entschieden.

„Entscheidend ist die Entscheidung“, so die beiden einstimmig

Foto (Christian Günther): Organspende kann Menschenleben retten. Das Foto zeigt Katja und Marco vom TSV Aidhausen, denen Herztransplantationen neues Leben schenkten.