Schweinfurt (red). Unsere Wälder mit ihren kulturellen Schätzen sind eine der bedeutendsten Quellen unsere Geschichte. Rund 55.000 bekannte Bodendenkmäler gibt es in Bayern, von denen mehrere tausend unter dem dichten Bewuchs gut geschützt im Wald liegen. Zu dem reichen Denkmalbestand in Bayerns Wäldern zählen berühmte historische Stätten wie das UNESCO Weltkulturerbe Limes, mächtige Burgruinen, prähistorische Höhlen und bronze-zeitliche Grabhügel, aber auch auf den ersten Blick weniger leicht erkennbare Reste von Wegen und früher industrieller Tätigkeit.
Die Wanderausstellung „DenkMal im Wald! Kultur in der Natur“, die am 15.02.2024 in der Sparkassengalerie Haßfurt eröffnet wurde, präsentiert in eindrucksvollen Bildern die Fülle an Kulturgütern, die im Wald versteckt sind.
Auf zahlreichen Schautafeln werden Bodendenkmäler – ergänzt durch eine regionale Auswahl von Denkmälern aus dem Steigerwald und den Haßbergen – beschrieben und erklärt. Deutlich wird auf die Gefährdung der Bodendenkmäler hingewiesen und die Möglichkeiten zum Schutz erläutert.
Die Wanderausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Zentrums Wald-Forst-Holz Weihenstephan, des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege und des Vereins für Nachhaltigkeit. Initiatoren für die Ausstellung in der Sparkassengalerie sowie der Erweiterung um einen regionalen Teil sind die Eheleute Andrea und Bernd Reinhard aus Haßfurt.
Zur Ausstellungseröffnung hatten sich viele interessierte Besucher eingefunden. Vorstandsvorsitzender Peter Schleich freute sich über die große Resonanz: „Bayerns Wälder leisten nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie große Mengen Treibhausgase binden. Sie sind auch eine der bedeutendsten Quellen für unsere Geschichte. Denn seit vielen Jahrhunderten sind Wälder ein sicherer Schutz für unsere Bodendenkmäler. Diese Denkmäler sind Orte der Erinnerung, an denen wir die Vergangenheit erahnen können. Wer die vielfältige und reichhaltige Kultur im Wald entdecken will, muss ihre Spuren lesen können. Die Ausstellung möchte uns diesen Reichtum bewusst machen und gleichzeitig den Blick für die Erhaltung des Waldes durch den Menschen schärfen.“
Landrat Wilhelm Schneider bedankte sich bei Kreisarchivpfleger Bernd Reinhard und seiner Frau Andrea. „Sie haben in den vergangenen Monaten viel Mühe, Zeit und Arbeit in die Vorbereitung und Organisation der Ausstellung investiert. Und nicht nur das. Sie haben diese mit eigenen Schautafeln erweitert, um ge-zielt Beispiele von Denkmälern zwischen Haßbergen und Steigerwald zu zeigen und zu beschreiben.“
Dr. Joachim Hamberger, Leiter des Bayerischen Amts für Waldgenetik und Vorsitzender des Vereins für Nachhaltigkeit e.V., lobte in seinem Grußwort die „Hammer-Ausstellung“ in Haßfurt. „Unsere Ausstellung wurde schon mehr als siebzigmal gezeigt. Bislang waren hierbei noch nie 26 regionale Schautafeln zu sehen. Was hier auf die Beine gestellt wurde, verdient unser aller Respekt. Unser Wald, ein produktives, aber langsam reagieren-des Ökosystem, ist Lern- und Trainingsort für nachhaltiges Denken und Handeln. Er spielt eine Schlüsselrolle bei der Lösung vie-ler unserer modernen Probleme. Die Ausstellung soll uns alle sensibilisieren.“
Die Ausstellung ist noch bis zum 27. März 2024 in der Sparkassengalerie im Kundenzentrum Haßfurt während der Öffnungszeiten (Montag/Dienstag/Freitag von 09:00 bis 16:00, Mittwoch 09:00 bis 12:30, Donnerstag 09:00 bis 17:30) zu besichtigen.