Auseinandersetzung mit den existentiellen Fragen

Schweinfurt (red).  Robert Weissenbacher und Götz Sambale stellen vom 7. Juli bis 15. Oktober in der Kunsthalle aus.

Mit dem Bildhauer Götz Sambale und dem Maler Robert Weissenbacher treten zwei Künstler auf die Bühne, die ganz bewusst für ihre Präsentation den Titel „Rochade“ gewählt haben. Dieser aus dem Schachspiel entlehnte und ursprünglich aus dem Persischen stammende Begriff beschreibt eine Taktik, die dem Spieler in

der Interaktion von Turm und König einen geschickten Zug mit großer Wirkung – nämlich den König auf eine sichere Position zu bringen – ermöglicht. Gleichzeitig verschafft sich der Spieler einen Vorteil und dabei auch ein wenig Zeit, um seine Gewinnchancen noch einmal zu optimieren. Diese Ausstellung ist gleichzeitig ein Spannungsraum zweier künstlerischer Positionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ihre Werke sind dialektisch geprägt von Ruhe und Energie, Fläche und Zeichnung, Dichte und Transparenz, Nähe und Ferne, Farbintensität und Farbreduktion und lösen damit möglicherweise

beim Betrachter unterschiedliche emotionale Stimmungen aus.

Letztlich ist dieses Spielfeld in der Interaktion der beiden gebürtigen Schweinfurter, die sich längst nach ihrer klassischen Ausbildung in Alften (Sambale) und München

(Weissenbacher) in der Kunstszene Deutschlands einen Namen geschaffen haben, eine Auseinandersetzung mit den existentiellen Fragen nach einer künstlerischen

Positionierung im Ich und in der Gesellschaft, die in der Frage gipfeln könnte: Bin ich heute König oder Turm? 

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