Als Kümmerer weiterhin für die Menschen da sein – Der Grüne Landtagsabgeordnete Paul Knoblach bewirbt sich um eine zweite Amtszeit

Über 40 Jahre Dienst inklusive zwölfjähriger Vorstandstätigkeit in der Feuerwehr im Heimatort Garstadt, 15 Jahre Mitglied der Kirchenverwaltung, 15 Jahre im Vorstand der Jagdgenossenschaft, Obmann im Hubertusverein, seit 20 Jahren bei Naturland, davon viele Jahre an verantwortlicher Stelle bis zum Präsidenten sowie auf der politischen Ebene 18 Jahre Gemeinderat und auch schon wieder fast zehn Jahre Kreisrat. „Das Ehrenamt sehe ich schon immer als gesellschaftliches Rückgrat an“, sagt Paul Knoblach und erklärt damit auch seinen Slogan, mit dem er sich beim Wähler um eine zweite Amtszeit als Landtagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen bewirbt: Mit Erfahrung und Leidenschaft für die Region. „Ich war immer Kümmerer, werde mich weiterhin für die Menschen einsetzen, wozu ich als Abgeordneter viel mehr Möglichkeiten habe“. 

Naheliegende Schwerpunkthemen sind für den nach wie vor aktiven Biolandwirt und Tierwohlsprecher der Landtags-Grünen eine natur- und umweltverträgliche Landwirtschaft und eine Tierhaltung, die an den Bedürfnissen der Tiere ausgerichtet ist. Wie wichtig die Kontrollfunktion auch in der Opposition ist, zeigen die jüngsten Skandale in den Schlachthöfen Aschaffenburg und Miltenberg. „Tierquälerei ist für mich einfach nicht hinnehmbar“, sagt Knoblach unter Hinweis auf seinen fortgesetzten Kampf beispielsweise gegen die Anbindehaltung von Kühen. 

Die Zukunft der Landwirtschaft sieht der Grüne MdL regional, ökologisch, gentechnikfrei. „Das schützt unsere Lebensgrundlagen, das Klima und die Artenvielfalt und reduziert die volkswirtschaftlichen Kosten der Lebensmittelerzeugung“, so Knoblach, für den der Grundsatz gilt: Gesunde Lebensmittel – gesunde Menschen.

Mehr und mehr rückt aufgrund des Klimawandels das Wasser in den Fokus. Den aktuellen Niedrigwasser-Bericht nennt der grüne MdL alarmierend: Ende Juni hatten fast die Hälfte der Grundwassermess-Stellen im Freistaat niedrige oder sehr niedrige Werte gemeldet. Beim Tiefengrundwasser, der eisernen Wasserreserve, waren es sogar 69 Prozent. Gerade in unserer Region ist die Situation aufgrund der immer heftigeren Hitze- und Trockenperioden besonders gravierend. Ziel eines von den Landtags-Grünen eingebrachten Wassersicherungsgesetzes ist deshalb ein umfassender Schutz des Grundwassers und damit der schrumpfenden Trinkwasservorräte in Bayern.  

 

Die Pläne der Staatsregierung für ein überregionales Trinkwasser-Verteilnetz vom Bodensee bis nach Franken lehnt Knoblach ab. Nötig sei demgegenüber eine Vergrößerung der Wasserschutzgebiete. Nur fünf Prozent der Landesfläche sind als solche klassifiziert. In Baden-Württemberg sind es 27, in Hessen sogar 38 Prozent. Nötig sei auch die Einführung eines Wassercent. 13 der 16 Bundesländern verlangen Gebühren für die Entnahme von Grundwasser, Bayern nicht. „Die Erlöse aus dem Wassercent sollen den Gewässerschutz sicherstellen“, so Knoblach.

 

2022 wurden in Bayern trotz ganz anderer Zusagen nur 14 Windräder neu gebaut. Das ist zu wenig. „Mit drei bis vier neuen Windrädern pro Jahr und Landkreis sowie Fotovoltaik endlich auch auf jeder Dachfläche schaffen wir die Energiewende bis 2030“, sagt Knoblach, der die Abschaffung der 10H-Abstandsregel verlangt. Die CSU habe damit den Bau der Stromautobahnen geradezu herausgefordert, die einmal Windstrom aus Norddeutschland nach Bayern transportieren sollen. Wenn sich jetzt CSU-Politiker dagegenstellen, „ist das pure Heuchelei“. Damit die so dringend nötige Energiewende gelingt, ist Beteiligung nötig. Bürgerenergie-Projekte, regionale Energiegenossenschaften und kommunale Stadtwerke müssen deshalb dafür gestärkt werden, meint der grüne MdL. 

 

Knoblach nennt in diesem Zusammenhang ein modernes Klimagesetz essenziell: mit einem verbindlichen CO2-Budget für Bayern, das den Pariser Klimazielen entspricht. Für die Sektoren Energie, Industrie, Verkehr, Gebäude, Land- und Abfallwirtschaft werden jährliche Ziele definiert, die die Ministerien dann aber auch umsetzen müssen. „Unsere Unternehmen brauchen Planungssicherheit bei der Umstellung auf Klimaneutralität. Grüne Unternehmen und Arbeitsplätze vor Ort sichern unseren Wohlstand auch in der Zukunft, insbesondere auch für unseren Industriestandort Schweinfurt“. 

Nicht nachlassen will Knoblach auch beim Thema Flächenfraß. Er erinnerte an eine von den Grünen im Landtag eingebrachten Gesetzesinitiative mit einer verbindlichen Höchstgrenze beim Flächenverbrauch. „Das ist bitter nötig – Fläche und Boden wachsen schließlich nicht nach,“ erklärt der Schweinfurter Abgeordnete. „Allein in den Jahren 2018 bis 2021 hat die Söder-Regierung dabei zugesehen, wie 4.770 Hektar Boden mit Industrie- und Gewerbegebieten überbaut wurde. Das ist eine Fläche von 6.681 Fußballfeldern!“ 

„Leider findet dieser Raubbau an der Natur an jeder Ecke statt.“ Als gravierendes aktuelles Beispiel nennt Knoblach das im Stadtteil Oberndorf geplante Einkaufszentrum, dem 35.000 Quadratmeter landwirtschaftliche Fläche geopfert werden sollen. Erhalten bleiben müsse genauso die grüne Schneise am Marienbach in Schweinfurt. Der eingebrachte Gesetzentwurf sah vor, dass schrittweise bis 2028 täglich nur noch fünf Hektar bebaut werden dürfen. 

Ein großes Anliegen ist Knoblach, dass es mit gemeinsamen Anstrengungen aller Demokraten gelingt, dass die Neonazis vom Dritten Weg nicht mehr vor Ort mit einem Büro präsent sind. Kein Verständnis zeigt er für das rigorose Nein zu einem Nationalpark im Steigerwald, den nach jüngsten Umfragen eine große Mehrheit der Bevölkerung will, mittlerweile auch eine Mehrheit unter CSU-Mitgliedern.  

Schließlich noch das Thema Mobilität: Wegen der Klimakrise muss über Alternativen zum immer noch dominanten Autoverkehr nachgedacht werden. Dazu gehört der Ausbau der Bahn. Bei uns vor der Haustüre existieren weitgehend intakte Bahnstrecken. „Für die rasche Reaktivierung der Werntal-, Mainschleifenbahn und Steigerwaldbahn werde ich weiterhin kämpfen“, sagt der MdL. Es muss außerdem eine höhere kommunalen Förderung beim Ausbau und Betrieb von öffentlichen Verkehrsmitteln sowie des Fuß- und Radverkehrs geben. „Ich selbst benutze wo es geht das Rad, fahre ein E-Auto und bin leidenschaftlicher Bahnfahrer.“

Foto: Bündnis 90/Grüne