Zinswende führt zu Beruhigung auf dem Markt

In Folge der deutlich gestiegenen Zinsen hat sich die Preisentwicklung bei Wohnimmobilien   im   Raum   Schweinfurt   verstetigt.   Preisspitzen vergangener Jahre dürften abschmelzen, mit einem stärkeren Rückgang ist in der Breite des Marktes aber nicht zu rechnen, erklärten Vertreter der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge  und der LBS Bayern heute bei einem Pressegespräch. Die Region erlebt derzeit einen Bausparboom. „Der sprunghafte Anstieg der Zinsen verteuert Finanzierungen und schränkt den Kreis potentieller Immobilienkäufer ein. Nicht jeder Eigenheimwunsch, der auf dem alten Zinsniveau realisierbar gewesen wäre, kann jetzt noch erfüllt werden“, erklärte Gerhard Grebler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LBS Bayern. Dennoch ist das Interesse an Eigenheimen in der Region groß. „Wir rechnen damit, dass Preisspitzen, die wir in den vergangenen beiden Jahren gesehen haben, tendenziell abschmelzen werden. Insbesondere für Objekte, die aufgrund ihrer Lage oder Ausstattung weniger attraktiv sind, sind Preisabschläge   zu   erwarten.   Zudem   müssen   Verkäufer   mit   einer   etwas längeren   Zeitspanne   rechnen,   um   eine   Transaktion   abzuschließen.   Aber aufgrund der Nachfragesituation erwarten wir in der Breite des Marktes keine starke   Verbilligung“,   sagte   Peter   Schleich,   Vorstandsvorsitzender   der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge. Das seit 2010 währende Wachstum des bayerischen Immobilienmarktes wurde im   vergangenen   Jahr   gestoppt.   2022   sind   in   Bayern   Wohn-   und Gewerbeimmobilien   mit   einem   Wert   von   rund   66   Milliarden   Euro   ge-   und verkauft worden – etwa neun Prozent weniger als im Vorjahr, wie sich aus dem Grunderwerbsteueraufkommen   errechnen   lässt.   Im   Landkreis   Schweinfurt betrug das Volumen der Immobilientransaktionen 2022 rund 236 Millionen Euro. Im Landkreis Haßberge waren es 130 Millionen Euro. Im Fünf-Jahres-Vergleich zeigt sich die mittelfristige Entwicklung in den Landkreisen: In diesem Zeitraum ist   der   Markt   um   gut   23   Prozent   gewachsen.   In   der   Stadt   Schweinfurt unterliegen   die   Immobilienumsätze   aufgrund   des   knapperen   Angebots naturgemäß stärkeren Schwankungen. Das Jahr 2022 stellt mit Umsätzen von 43 Millionen Euro einen besonderen Ausreißer in der Statistik dar. Detaillierte Angaben zu den Immobilienpreisen enthält der Marktspiegel der Sparkassen-Finanzgruppe.   Demnach kosten  Baugrundstücke in Schweinfurt durchschnittlich ca. 250 – 270 Euro pro Quadratmeter und in den Landkreisen Schweinfurt bzw. Haßberge ca. 90 – 130 Euro pro Quadratmeter. Auf dem Land sind   Grundstücke   teilweise   noch   günstig   zu   haben   und   50   Euro   pro Quadratmeter   keine   Seltenheit.   Neue   Eigentumswohnungen   werden   in unserem Geschäftsgebiet zwischen 3.200 bis 4.800 Euro pro Quadratmeter gehandelt. Wer sich für ein gebrauchtes Haus interessiert, wird in der Stadt Schweinfurt   im   Preisbereich   zwischen   275.000   und   750.000   Euro   fündig. Vergleichbare Objekte liegen auf dem Land bei ca. 200.000 Euro bis 600.000 Euro. Je nach Ausstattung und Lage werden gebrauchte Eigentumswohnungen in   Schweinfurt   und   in   den   Haßbergen   für   ca.   1.600   bis   3.750   Euro   pro Quadratmeter verkauft. Der Bedarf an Wohnraum wird in Bayern auch in Zukunft hoch bleiben. Der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung des Landesamts für Statistik zufolge werden 2041 rund 700.000 mehr Menschen im Freistaat leben als derzeit. Etwa 13,9 Millionen Einwohner wird der Freistaat dann haben. In erster Linie ist das auf Zuzug aus anderen Teilen Deutschlands und dem Ausland zurückzuführen. Dabei wirkt sich auch die Flucht vieler Menschen aus der Ukraine infolge des russischen   Angriffskriegs   aus.   Die   Bevölkerungsentwicklung   im   Raum Schweinfurt wird laut Prognose stabil sein. Demnach liegt die Bevölkerungszahl in der Stadt Schweinfurt 2041 bei 52.000. Im Landkreis Schweinfurt werden es 117.900 Einwohner sein und im Landkreis Haßberge laut Prognose 83.200 Einwohner.

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