Offenes Konzept durch breite Spielflure

Fast vier Mio. Euro hat sich der Markt Werneck den Neubau des Kindergartens in Ettleben kosten lassen, der mit rund 1,7 Mio. Euro bezuschusst wird. Trotz der enormen Kostensteigerung am Bau wurde der Kostenrahmen nur um drei Prozent überschritten.

Inzwischen sind die Kinder und Erzieherinnen eingezogen und sie haben sich sofort in ihrer neuen Umgebung wohl gefühlt. Schon zuvor musste das Mobiliar zurecht gerückt und alles an seinen Platz gestellt werden. Viele Eltern und die Erzieherinnen packten mit an, dass der Kindergartenbetrieb sofort starten konnte.

Bürgermeister Sebastian Hauck lobte im Gespräch mit dieser Zeitung die Zusammenarbeit aller Beteiligten und des Architekturbüros Gerber, das sich erneut als zuverlässiger Partner erwiesen habe. Dank umsichtiger Planung konnte der Kostenrahmen trotz schwieriger Zeiten nur mit einer geringen Steigerung eingehalten werden. Sein Dank erging auch an seine Vorgängerin Edeltraud Baumgartl, unter der eine zunächst schwierige Standortsuche angestoßen und die Planung eingeleitet wurde und an die Caritas als Träger der Einrichtung. Nach der Einweihung in Vasbühl konnten nun beste Voraussetzungen für die kleinen Ettlebener Mädchen und Buben geschaffen werden. Im nächsten Jahr soll der Reigen der Kindergartenerneuerungen in Stettbach fortgesetzt werden.

Im alten Gebäude der katholischen Kirchenstiftung wurden zuletzt 35 Kinder in 1,5 Gruppen betreut. Nun ist Platz für bis zu 80 Kinder, die in zwei Regelgruppen mit je 28 Kindern belegt sind. Hinzu kommt eine zweite Krippengruppe mit jeweils zwölf Kindern, die aber erst im nächsten Jahr öffnen wird.

Entstanden ist ein eingeschossiger L-förmiger Baukörper, der auf 1.100 qm rund 1000 qm Nutzfläche bietet. Da es in einem Hochwassergebiet liegt, musste das Gelände vorher um etwa 70 cm aufgefüllt werden. Auf der einen Hälfte des Daches sorgt eine Photovoltaikanlage mit 48 Solarmodulen für Wärme und Strom, die andere Seite ist begrünt. Beheizt wird das nach aktuellen Vorgaben gedämmte Gebäude über eine Fußbodenheizung, die an eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung angeschlossen ist

Das Gründach auf den Flachdächern und den einem Pultdach verbessert das Kleinklima durch Verdunstungsvorgänge & CO2-Bindung und fördert die Biodiversität. Des Weiteren wird der sommerliche Klimaschutz des Gebäudes deutlich verbessert. Der verbaute Linoleumboden besteht zu 98% aus organischen sowie mineralischen Materialien und zu 76% aus erneuerbaren Rohstoffen

Das besondere an dem neuen Kindergarten ist ein „Marktplatz“ als zentrale Anlaufstelle in der Mitte des Kindergartens. Wie Kindergartenleiter Yanik Berberich bei einem Rundgang durch das Haus ausführt, können die Kinder auf einer Bühne Darbietungen vollführen und der Raum kann somit auch für Veranstaltungen genutzt werden Cafeteria und eine „pädagogische Küche“ stehen ebenfalls zur Verfügung. Verfolgt werde damit ein offenes Konzept, das durch breite Spielflure und großzügige Räume dokumentiert wird. Hier können sich Kinder frei bewegen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Das Raumkonzept sieht Möglichkeiten zum Bauen ebenso vor, wie Arbeiten mit Knet oder Ton, aber auch zum Lesen und Malen. Zudem werde dem Inklusionsgedanken Rechnung getragen, um auch Kindern mit Einschränkungen einen völlig normalen Tagesablauf mit den anderen Kindern zu ermöglichen. Dennoch können auch externe Logopäden oder Ergotherapeuten in den Zusatzräumen ihre Arbeit verrichten.

Noch nicht ganz fertig ist der Außenbereich. Hier werden die Restarbeiten erledigt, sodass im Frühjahr das Grün sprießen kann. Dann soll mit einem großen Kindergartenfest am 18. Juni die komplette Anlage ihre Einweihung erfahren.

 

Hier fühlen sich die Kinder wohl. Gemeinsames treffen der Kinder zum Wochenende beim Abschlusskreis.

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