MAIN-RHÖN. Von Donnerstag bis Montag ist es im Bereich Main-Rhön zu einer Vielzahl von „Schockanrufen“ gekommen, wobei die Telefonbetrüger immer gleich vorgegangen sind. Einige Angerufene erkannten die Masche, in einem Fall brachten die Betrüger einen Mann um sein Bargeld. Die Kriminalpolizei Würzburg hat hierbei die Ermittlungen übernommen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.
Geldübergabe auf Parkplatz in Schweinfurt
Ein 64-Jähriger aus dem Landkreis Bad-Kissingen wurde am Montagmittag von den geschickt agierenden Betrügern dazu gebracht, nach Schweinfurt zu fahren und dort Bargeld an eine Frau zu übergeben. Zuvor wurde dem Mann von einem angeblichen tödlichen Unfall berichtet, den eine Angehörige verursacht haben soll. Um eine Haft zu vermeiden, sollte Geld als Kaution hinterlegt werden.
Die Übergabe der Beute im Wert eines fünfstelligen Geldbetrags fand dem Sachstand nach zwischen 15:10 Uhr und 15:30 Uhr auf einem öffentlichen Parkplatz in der Gunnar-Wester-Straße statt. Der Parkplatz befindet sich zwischen der Volkshochschule und der Friedrich-Rückert-Grundschule.
Die Abholerin kann wie folgt beschrieben werden:
- circa 30 bis 40 Jahre alt
- etwa 170 cm groß
- schlanke Statur
- sonnengebräunt
- gepflegtes Aussehen
- dunkelbraune, schulterlange Haare
Zeugen, die im besagten Zeitraum Personen, die auf die Beschreibung passen, rund um den Übergabeort bemerkt haben, werden dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457 – 1732 bei der Kriminalpolizei Würzburg zu melden
Weitere Betrugsversuche im Bereich Main-Rhön
Bereits am Donnerstag kam es zu mehreren Betrugsversuchen mittels „Schockanrufen“ in Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie im Landkreis Haßberge. Dabei verhielten sich die angerufenen Seniorinnen und Senioren absolut richtig. Nachdem die Masche frühzeitig erkannt wurde, beendeten die potentiellen Opfer das Gespräch und informierten die Polizei.
Auch am Montag versuchten die Telefonbetrüger in drei Fällen in den Landkreisen Haßberge und Rhön-Grabfeld Beute zu machen. Auch hier fielen die angerufenen Frauen und Männer nicht auf die „Schockanrufe“ rein und informierten zeitnah die Polizei.
Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken:
Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Die wichtigsten Botschaften sind:
- Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.
- Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
- Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
- Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
- Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
Weitere Informationen:
Leg‘ auf!: Die Bayerische Polizei – Präventionskampagne – LEG‘ AUF! in Unterfranken (bayern.de)
Dort finden sie zudem weiterführende Links zu den Kampagnen
- „Ich schütze Oma und Opa“
- „Chill mal Oma“