Schweinfurt als Motor der regionalen und überregionalen Startup-Szene – und gerade weibliche Gründungspersönlichkeiten tragen dazu bei, ihn mit ihren Ideen anzutreiben.
Das ist die Botschaft der Veranstaltung „Studieren, Startups & mehr“, die im Rahmen der 30. Schweinfurter Frauenwoche am neuen Campus Ledward in Schweinfurt vor Publikum stattfand. Dabei wurde in vier Präsentationen deutlich, wie vielseitig, innovativ und praxisnah die Impulse sind, die von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) ausgehen und die die unterfränkische Wirtschaft bereichern.
Die FHWS als Teil einer unterfränkischen Gesamtstrategie
Eingerahmt wurde die Veranstaltung durch einen Impuls von Thomas Herrmann, Citymanager der Stadt Schweinfurt. Der Referent machte deutlich, dass die Gründungsaktivitäten der FHWS Teil einer überregionalen Gesamtstrategie sind: Innovationsgetriebene Startups seien ein wesentlicher Impulsgeber für die regionale Wirtschaft, die national und international konkurrenzfähig sei.
Gründungsaktivitäten sind ein relevantes Thema an der FHWS: Gleich zwei drittmittelgeförderte Projekte unterstützen innovative Gründungsideen auf jeweils eigene Art und Weise.
Zunächst gab die wissenschaftliche Mitarbeiterin und Entrepreneurship-Dozentin Monika Waschik Einblick in die Arbeit des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekts „EntrepreneurSHIP@FHWS“. Dabei wurde deutlich, wie Lehre und Innovation ineinandergreifen und Gründen so „erlernbar“ wird: Das Projekt begleitet studentische Ideen von der Idee zum Businessplan und hilft darüber hinaus bei der Einwerbung von Fördermaßnahmen für hochschulnahe, innovative Geschäftsideen.
Einen etwas anderen Ansatz ergänzt das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt WERK:RAUM, das die wissenschaftliche Mitarbeiterin Katharina Pfeuffer anschließend präsentierte: WERK:RAUM fördert Ideen in der Vorgründungsphase, stellt Labore zur Prototypenentwicklung zur Verfügung, vernetzt mit Lehrenden und richtet einen eigenen Gründungswettbewerb für Studierende aus.
Startups stellen sich vor
Im Zentrum der Veranstaltung standen drei Gründerinnen und ein Gründer, die Projekte aus verschiedenen Phasen des Gründungsprozesses präsentierten:
Zunächst stellte Eileen Rößner ihr Vorhaben „Clean Knife“ vor. Das Projekt entstand im Rahmen der Vorlesung Gründen@FHWS und bietet eine Lösung für ein bekanntes Alltagsproblem: Messer am Frühstückstisch, die zwischen Butter und Marmelade wechseln und dabei Reste hinterlassen. „Clean Knife“ soll nun durch eine spülmaschinentaugliche Silikonvorrichtung Abhilfe schaffen, so dass Messer „im Handumdrehen“ gesäubert werden können.
Anschließend berichtete Zeynep Yilmaz von ihrem „Food Truck“-Projekt. Die Versorgung mit vielfältigem, gesundem und vor allem verfügbarem Essen stellt für viele Studierende eine Herausforderung dar. Der „Food Truck“, konzipiert in der englischsprachigen Vorlesungsreihe „International Businessplan“, könnte Abhilfe schaffen und möchte als „Take away food restaurant“ sowohl mit Qualität, als auch Preis überzeugen.
Als dritte Gründerin präsentierte Lisa Wolf ihr Startup-Konzept „Printboxfarm“, mit dem sie additive Fertigung (3D-Druck) „as a service“ für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) möglich machen möchte. So können beispielsweise komplexe Bauteile vergleichsweise einfach und ohne Materialverlust gefertigt werden.
Johannes Laier gab einen Einblick in die Arbeit seines FLÜGGE-geförderten Startups „WeSort.AI“: Nach wie vor lande derzeit ein Großteil des produzierten Mülls in der Müllverbrennung – ein Problem, das in den kommenden Jahren weiter an Relevanz gewinnen werde. Künstliche Intelligenz soll künftig das Sortieren und Recyclen von Material erleichtern und verbessern, hochwertigere Sortierqualität herstellen und Kosten einsparen.
Große Vielfalt der Gründungsideen
In den vier Präsentationen wurde die Vielfalt des innovativen Potenzials an der FHWS deutlich. Weibliche Gründungspersönlichkeiten leisten einen maßgeblichen Beitrag dazu, diese Leistungsfähigkeit in praxistaugliche Projekte umzuwandeln. Dieses Fazit zog auch die Gründungsdozentin Monika Waschik: „Wir sehen mit großem Stolz, wie unsere Studierenden ihre Ideen voranbringen. Als Unterstützende an der FHWS tragen wir unseren kleinen Anteil dazu bei, aber die Hauptarbeit liegt immer bei den Gründerinnen und Gründern!“