Zahl der Messerangriffe nimmt zu – Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Unterfranken zeigt sich besorgt und fordert Konsequenzen

Symbolfoto: pixabay_Mikewildadventure

Letzten Montag Abend wurden Polizeibeamte in München von einer Frau mit einem Messer attackiert

und mussten in der Folge von ihrer Dienstwaffe Gebrauch machen, die Frau ist ihren Verletzungen

letztlich erlegen. Dieser Messerangriff reiht sich ein in eine zunehmende Zahl von Messerangriffen in

ganz Bayern und in ganz Deutschland. Und das eben auch zunehmend gegen Polizeibeamte im Einsatz,

gegipfelt war das in dem tödlichen Messerangriff eines Islamisten gegen den Polizisten Rouven L. in

Mannheim.

„Diese Gesamtentwicklung besorgt uns zutiefst und wir dürfen dabei nicht tatenlos zusehen, wie sich

Menschen in Deutschland zunehmend mit Messern bewaffnen und letztlich auch zunehmend davon

Gebrauch machen. Das muss Konsequenzen haben.“ so Thorsten Grimm, Bezirksvorsitzender der

Deutschen Polizeigewerkschaft in Unterfranken und stv. Landes- sowie Bundesvorsitzender.

„Der Fall von München zeigt sehr eindrücklich, wie schnell es zu einem Messerangriff gegen die Polizei

kommt und die Kollegen dann von der Ultima Ratio, nämlich der Schusswaffe, Gebrauch machen

müssen. Und das leider auch mit allen Konsequenzen, sowohl für das polizeiliche Gegenüber, aber

auch die Kollegen müssen damit fertig werden. Wir fordern daher als Deutsche Polizeigewerkschaft in

Bayern schon seit langer Zeit ganz konkret zwei Dinge und untermauern diese Forderung nun

nachdrücklich. Zum Einen ein bayernweites Lagebild für Messerangriffe und zum Anderen die

flächendeckende Einführung eines Distanz-Elektro-Impuls-Gerätes (DEIG), des sogenannten Tasers

auch für alle Streifenwagen in Bayern.“ stellt Thorsten Grimm klare Forderungen an die Politik in

Richtung Innenministerium.

Bereits in vielen anderen europäischen Ländern wird der Taser flächendeckend eingesetzt und hat sich

als Einsatzmittel bewährt. In Bayern ist das bislang lediglich pilotiert worden und wird lediglich in

einigen geschlossenen Einheiten wie SEK, USK und Einsatzzügen verwendet. „Wir brauchen den Taser

aber als Lückenschluss zwischen Reizstoffsprühgerät und Schusswaffe. Dafür ist der Taser das ideale

Einsatzmittel und darauf müssen auch alle Kollegen Zugriff haben, um z.B. solche Situationen wie in

München evtl. mittels Taser lösen zu können. Kein Allheilmittel und kein Versprechen, dass es immer

funktioniert, aber eine weitere Handlungsoption“ unterstreicht Thorsten Grimm die positive

Bedeutung des Tasers. „Kein Verständnis habe ich dabei für eine generelle Absage an dieses gute

Einsatzmittel von Seite der Politik, denn die Politik hat unseren Kollegen alle Mittel für die

Eigensicherung zur Verfügung zu stellen“ so Thorsten Grimm weiter.

„Ein eigenes Lagebild Bayern für Messerangriffe ist ebenso unabdingbar, denn die Beobachtungen,

dass Messerkriminalität mehr als deutlich zugenommen hat, ist nicht nur ein subjektives Empfinden,

sie sind auch objektiv messbar – und das müssen wir nun auch endlich gezielt mit dem Lagebild tun.

Dabei müssen Tatorte, Tatzeiten, die verschiedenen Tatmittel Messer und vor allem auch die Täter

gezielt erfasst werden. Und wir werden dabei auch zu Erkenntnissen kommen, die nicht allen gefallen

werden, aber schon längst bekannt sind. Wir haben ein echtes Problem mit Messerkriminalität und

dem zunehmenden Führen von Messern jeder Art, überall bis in die Schulen hinein. Und es sind

vornehmlich auch junge männliche Erwachsene nichtdeutscher Herkunft, die dann zu den Tätern

zählen. Das gehört zur Wahrheit dazu und die muss auch so benannt werden dürfen, denn es führt

leider auch zu vielen Nachahmern. Darunter leidet letztlich das subjektive Sicherheitsgefühl in der

Bevölkerung und ich bin auch nicht gewillt, dass unsere Kollegen der Polizei durch zunehmende

Angriffe darunter leiden müssen. Deshalb müssen wir auch über ein generelles Messerverbot und

entsprechende Verschärfungen im Waffenrecht sprechen.“ appelliert Thorsten Grimm an die Politik in

aller Deutlichkeit.

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