Letzten Montag Abend wurden Polizeibeamte in München von einer Frau mit einem Messer attackiert
und mussten in der Folge von ihrer Dienstwaffe Gebrauch machen, die Frau ist ihren Verletzungen
letztlich erlegen. Dieser Messerangriff reiht sich ein in eine zunehmende Zahl von Messerangriffen in
ganz Bayern und in ganz Deutschland. Und das eben auch zunehmend gegen Polizeibeamte im Einsatz,
gegipfelt war das in dem tödlichen Messerangriff eines Islamisten gegen den Polizisten Rouven L. in
Mannheim.
„Diese Gesamtentwicklung besorgt uns zutiefst und wir dürfen dabei nicht tatenlos zusehen, wie sich
Menschen in Deutschland zunehmend mit Messern bewaffnen und letztlich auch zunehmend davon
Gebrauch machen. Das muss Konsequenzen haben.“ so Thorsten Grimm, Bezirksvorsitzender der
Deutschen Polizeigewerkschaft in Unterfranken und stv. Landes- sowie Bundesvorsitzender.
„Der Fall von München zeigt sehr eindrücklich, wie schnell es zu einem Messerangriff gegen die Polizei
kommt und die Kollegen dann von der Ultima Ratio, nämlich der Schusswaffe, Gebrauch machen
müssen. Und das leider auch mit allen Konsequenzen, sowohl für das polizeiliche Gegenüber, aber
auch die Kollegen müssen damit fertig werden. Wir fordern daher als Deutsche Polizeigewerkschaft in
Bayern schon seit langer Zeit ganz konkret zwei Dinge und untermauern diese Forderung nun
nachdrücklich. Zum Einen ein bayernweites Lagebild für Messerangriffe und zum Anderen die
flächendeckende Einführung eines Distanz-Elektro-Impuls-Gerätes (DEIG), des sogenannten Tasers
auch für alle Streifenwagen in Bayern.“ stellt Thorsten Grimm klare Forderungen an die Politik in
Richtung Innenministerium.
Bereits in vielen anderen europäischen Ländern wird der Taser flächendeckend eingesetzt und hat sich
als Einsatzmittel bewährt. In Bayern ist das bislang lediglich pilotiert worden und wird lediglich in
einigen geschlossenen Einheiten wie SEK, USK und Einsatzzügen verwendet. „Wir brauchen den Taser
aber als Lückenschluss zwischen Reizstoffsprühgerät und Schusswaffe. Dafür ist der Taser das ideale
Einsatzmittel und darauf müssen auch alle Kollegen Zugriff haben, um z.B. solche Situationen wie in
München evtl. mittels Taser lösen zu können. Kein Allheilmittel und kein Versprechen, dass es immer
funktioniert, aber eine weitere Handlungsoption“ unterstreicht Thorsten Grimm die positive
Bedeutung des Tasers. „Kein Verständnis habe ich dabei für eine generelle Absage an dieses gute
Einsatzmittel von Seite der Politik, denn die Politik hat unseren Kollegen alle Mittel für die
Eigensicherung zur Verfügung zu stellen“ so Thorsten Grimm weiter.
„Ein eigenes Lagebild Bayern für Messerangriffe ist ebenso unabdingbar, denn die Beobachtungen,
dass Messerkriminalität mehr als deutlich zugenommen hat, ist nicht nur ein subjektives Empfinden,
sie sind auch objektiv messbar – und das müssen wir nun auch endlich gezielt mit dem Lagebild tun.
Dabei müssen Tatorte, Tatzeiten, die verschiedenen Tatmittel Messer und vor allem auch die Täter
gezielt erfasst werden. Und wir werden dabei auch zu Erkenntnissen kommen, die nicht allen gefallen
werden, aber schon längst bekannt sind. Wir haben ein echtes Problem mit Messerkriminalität und
dem zunehmenden Führen von Messern jeder Art, überall bis in die Schulen hinein. Und es sind
vornehmlich auch junge männliche Erwachsene nichtdeutscher Herkunft, die dann zu den Tätern
zählen. Das gehört zur Wahrheit dazu und die muss auch so benannt werden dürfen, denn es führt
leider auch zu vielen Nachahmern. Darunter leidet letztlich das subjektive Sicherheitsgefühl in der
Bevölkerung und ich bin auch nicht gewillt, dass unsere Kollegen der Polizei durch zunehmende
Angriffe darunter leiden müssen. Deshalb müssen wir auch über ein generelles Messerverbot und
entsprechende Verschärfungen im Waffenrecht sprechen.“ appelliert Thorsten Grimm an die Politik in
aller Deutlichkeit.