München (red). Die Green City AG hat aufgrund von drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung beim zuständigen Amtsgericht in München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Schritt sei erforderlich geworden, da die bereits weit fortgeschrittenen Gespräche mit Investoren nicht abgeschlossen werden konnten, teilt das Unternehmen auf seiner Homepage mit.
Die Aktionäre wurden am 20. Januar im Rahmen einer Hauptversammlung über den Schritt informiert. Demnach befinden sich auch die Konzerngesellschaften Green City Energy Kraftwerkspark II, Green City Energy Kraftwerkspark III sowie die Green City Solarimpuls I, die jeweils börslich handelbare Schuldverschreibungen emittiert haben, in einer „finanziellen Krise“. Die Green City AG ist auch hier in der Gegend mit Windparks vertreten und hatte zuletzt immer wieder auch die Absicht bekundet, weitere errichten zu wollen.
In der firmeneigenen Broschüre gibt die Green City AG an, Anteile an 7.500 Anleger (Stand 2019) verkauft zu haben. 272 davon hatten sich 2014 am Windpark Maßbach beteiligt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, müssen sich vor allem die Anleger von nachrangigen Anleihen auf Verluste gefasst machen. Im Raum steht demnach eine Gesamtsumme von 250 Mio. Euro.
Baustopp für Windpark Fuchsstadt
Durch die Insolvenz wurde aktuell ein Baustopp für den Windpark Fuschsstadt bei Hammelburg verfügt. Für eine Fortführung und Sanierung des Unternehmens sieht Insolvenzverwalter Axel Bierbach dennoch gute Erfolgschancen, denn die begonnenen Projekte seien weiterhin „attraktiv“.
Neben dem Fuchsstädter Windpark baut die Green City AG in Deutschland drei weitere Projekte mit insgesamt knapp 40 MW Leistung und rechnet mit der Baureife für vier weitere Wind- und Solarkraftwerke mit insgesamt rund 26 MW Leistung.