Weisgerber erneut Vorsitzende der Landkreis-CSU

Klare Entscheidung auf der Kreisversammlung der CSU Schweinfurt-Land: Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber bleibt auch in den kommenden zwei Jahren Kreisvorsitzende. Das Treffen in Geldersheim war gleichzeitig auch der Auftakt für den Landtags- und Bezirkstagswahlkampf. Die Direktkandidaten Martina Gießübel (Landtag) und Bezirksrat Stefan Funk nutzen die Gelegenheit, um die Unterschiede zu den anderen Parteien deutlich zu machen.

Landtagsdirektkandidatin Martina Gießübel forderte in ihrer Rede vor den 121 Delegierten mehr Wertschätzung für Mittelstand, Handwerk und Unternehmertum. „Sie sind der Jobmotor des Landes und Garanten für Chancen und Wertschöpfung im ländlichen Raum“, so die Grafenrheinfelderin. „Bayern ist das erste und einzige Bundesland mit kostenloser Meisterausbildung“, freut sich Gießübel. Dies sei ein starkes Zeichen für die berufliche Ausbildung in Bayern. Auch die Entwicklung der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt sieht Gießübel positiv: Auch dank des Einsatzes des bisherigen Landtagsabgeordneten Gerhard Eck investiert die Bayerische Staatsregierung 120 Millionen Euro in einen weiteren Neubau für den Studiengang Robotik. Schweinfurt werde so zum „Silicon Valley der Robotik“. Im Hinblick auf die Lebensmittelversorgung sprach sich die CSU-Landtagskandidatin für eine Stärkung der heimischen Landwirtschaft aus, um in diesem Bereich weniger abhängig von Importen zu sein.

Bezirksrat Stefan Funk, der als Spitzenkandidat die Bezirkstagsliste der unterfränkischen CSU anführt, unterstrich die kommunalpolitische Verwurzelung der CSU. „Unsere Mandatsträger vor Ort wissen, was die Menschen bewegt. Sie kümmern sich um die Anliegen der Menschen, engagieren sich im Dienst der gemeinsamen Sache und machen lebensnahe Politik aus einem Guss – ohne Ideologie“, so Funk. Die CSU-geführte Staatsregierung sei auch ein treuer Partner der Kommunen: „In diesem Jahr stellt der Freistaat seinen Kommunen mit 11,16 Milliarden Euro so viel Geld zur Verfügung wie noch nie zuvor“, betonte der Bezirksrat. Angesichts derzeitiger Kosten- und Preissteigerungen würden auch die Städte und Gemeinden in der Region Schweinfurt von den zusätzlichen Finanzmitteln profitieren. „Alles, was verteilt wird, muss jedoch vorher erwirtschaftet werden“, mahnte Funk. „Nur wenn wir wirtschaftlich stark sind, können wir auch zukünftig sozial stark bleiben.“

In ihrem Rechenschaftsbericht warf Anja Weisgerber der Ampel-Koalition vor, den ländlichen Raum zu vernachlässigen und nur die Ballungsräume im Blick zu haben. „Die CSU bildet dazu das Gegenmodell ab“, betonte die Schwebheimerin. Beim Heizungsgesetz setze die Ampel nur auf Verbote statt Anreize und handle nicht im Interesse der Menschen im ländlichen Raum: „Heizen mit Holz ist eine nachhaltige Energieform und muss weiterhin auch im Neubau möglich sein.“ Derzeit sei bei diesem Gesetz noch vieles im Unklaren und die drei Koalitionsparteien würden dazu unterschiedliche Aussagen treffen. „Das ist das Ampel-Chaos, wie wir es kennen“, so Weisgerber, die sich in der Rolle der konstruktiv-kritische Opposition weiterhin für die Interessen der Menschen vor Ort einsetzen will. Auch die medizinische Versorgung auf dem Land ist Weisgerber wichtig: Die Vorschläge von Gesundheitsminister Lauterbach hätten zu einem Kahlschlag in der Krankenhaus-Versorgung geführt. Eine flächendeckende Versorgung wäre in Gefahr gewesen. „Über die Versorgung vor Ort müssen die Länder und Kommunen entscheiden“, betont Weisgerber. Eine starre Einteilung durch den Bund sei eindeutig der falsche Weg.

Bei den abschließenden Neuwahlen wurde Anja Weisgerber mit 91 Prozent der Stimmen als Kreisvorsitzende der Landkreis-CSU im Amt bestätigt. Veränderungen gab es bei den Stellvertretern: Christine Bender aus Kolitzheim, die zwölf Jahre in dieser Funktion tätig war, machte den Platz frei für Landtagskandidatin Martina Gießübel. Zum Dank gab es Blume und lobende Worte für Bender. Das Stellvertreter-Quintett vervollständigen wie bisher Barbara Göpfert (Fuchsstadt), Gabriele Jakob (Obbach), Manuel Kneuer (Gochsheim) und Thomas Siepak (Dürrfeld).

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