vbw: Glasfaserausbau ok, Mobilfunkunknetz nicht

Der Fernsehturm im Gramschatzer Wald ist ein Relikt aus alten Tagen (Foto: Christian Klippel)

Glasfaser- und Mobilfunkausbau in Unterfranken nimmt Fahrt auf

Würzburg, 24.09.2025 – Der Ausbau digitaler Netze in Unterfranken schreitet voran. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. betonte in einem Pressegespräch die Bedeutung leistungsfähiger Glasfaser- und Mobilfunknetze für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Gigabit-Ausbau im Aufwärtstrend

Laut einer vbw-Studie verfügten im Juli 2025 knapp zwei Drittel der Haushalte in Unterfranken über Gigabit-Internet (≥ 1.000 Mbit/s). In Städten liegt der Anteil bei 86,2 Prozent, auf dem Land jedoch nur bei rund 35 Prozent. Bei Unternehmen nutzen 60,6 Prozent Gigabitanschlüsse – weiterhin unter dem bayerischen Schnitt.

Glasfaser gewinnt an Bedeutung

28 Prozent der Haushalte und 41,6 Prozent der Gewerbegebiete sind inzwischen direkt mit Glasfaser versorgt – ein Plus von zehn Prozentpunkten zum Vorjahr. Bis 2028 könnten laut Prognosen rund 64,5 Prozent der Haushalte angeschlossen sein. Gleichzeitig hinken viele Kommunen hinterher: In 214 Gemeinden liegt die Versorgungsquote unter 20 Prozent.

Mobilfunk: 5G-Ausbau noch mit Lücken

Beim Mobilfunk wurden Fortschritte erzielt: 16 Kommunen erhielten Förderzusagen für neue Masten (Vorjahr: eine Kommune). Dennoch bleibt die Netzqualität problematisch. Ende 2024 erreichte kein Provider an mehr als 18,7 Prozent der Messpunkte eine „gute“ Empfangsqualität. Neben der Schließung weißer Flecken ist daher die Verbesserung bestehender Netze entscheidend. So klagte im Pressegespräch Dieter Pfister, Geschäftsführer der MAINCOR Rohrsysteme GmbH & Co. KG darüber, dass die Gesprächsqualität derart schlecht sei, dass er im KFZ keine Kundengespräche führt, um Abstürze der Verbindung zu verhindern.

Forderung: Turbo für digitale Netze

vbw-Bezirksvorsitzende Ines Sterling fordert Tempo beim Ausbau: „Nur mit flächendeckender Glasfaser und 5G bleibt Unterfranken zukunftsfähig.“ Die Bayerische Staatsregierung habe wichtige Förderprogramme aufgesetzt. Entscheidend sei nun, dass Kommunen und Bund die Mittel zielgerichtet einsetzen und Zusagen verlässlich erfolgen.

Die Daten stammen aus der Studie Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern (IW Consult) sowie aktuellen Zahlen des Bayerischen Finanzministeriums. Beide sind hier abrufbar.

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