Schweinfurt (pol). Wie Polizeipräsident Detlev Tolle in einer Presseaussendung mitteilt, war die Anzahl der Verkehrsunfälle im Regierungsbezirk Unterfranken 2023 mit 38.674 weiterhin sehr niedrig und vergleichbar mit dem Vorjahr. Die Zahl der durch einen Verkehrsunfall getöteten Menschen sank leicht auf 54 (2022: 55) und blieb damit im langjährigen Vergleich auf einem niedrigen Niveau.
Das Polizeipräsidium Unterfranken wird auch im Jahr 2024 mit einem gesamtstrategischen Ansatz, angelegt an das Verkehrssicherheitsprogramm 2030 des Bayerischen Innenministeriums unter dem Motto „Bayern mobil – sicher ans Ziel“, für Sicherheit auf den unterfränkischen Straßen sorgen.
Jeder fünfte tödliche Unfall ist auf überhöhte Geschwindigkeit zurück zu führen. Die Unterfränkische Polizei registrierte im vergangenen Jahr insgesamt 38.674 Verkehrsunfälle und damit einen minimalen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (2023: 38.580). Erfreulich sei dabei, so Tolle, dass die Zahl der Verletzten auf 5.234 zurückging und damit weiter rückläufig ist.
Überhöhte Geschwindigkeit sei weiterhin die Hauptunfallursache bei Unfällen mit schwer- und tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern, so Tolle in seiner Pressemitteilung. Die Zahl der bei Geschwindigkeitsunfällen getöteten Personen stieg von neun auf zwölf und die der Verletzten sank von 633 auf 618. Ein polizeilicher Ansatz bleibt in diesem Bereich auch die konsequente Geschwindigkeitsüberwachung.
Das Polizeipräsidium Unterfranken macht es sich auch im Jahr 2024 zum Ziel, Geschwindigkeitsübertretungen weiterhin zu überwachen und hierdurch vor allem die schweren Folgen von Verkehrsunfällen zu mindern.
Weil die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss (499 zu 486 im Vorjahr) erneut leicht gestiegen ist, wird die Verhinderung dieser Ursache auch im Jahr 2024 eines der Hauptziele der unterfränkischen Polizei sein, verspricht Tolle. Dies umso mehr, weil damit ein Höchststand in den letzten zehn Jahren erreicht wurde. Allerdings gab es 2023 lediglich drei tödliche Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war. Im Vorjahr waren es derer noch elf. Die Anzahl der verletzten Personen in dieser Kategorie blieb mit 259 fast gleich (2022: 256). Der Anzahl alkoholbedingter Verkehrsunfälle stehen 1669 sogenannte folgenlose Trunkenheitsfahrten (2022: 1797) gegenüber, bei denen der Fahrer, bevor es zu einem Unfall kommen konnte, von der Polizei kontrolliert worden ist.
Dem positiv gegenüber steht der Trend im Bereich der Unfälle unter Drogen- und Medikamentenbeeinflussung. Hier war erneut ein Rückgang sowohl in der Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle als auch bei den Verletzten und Getöteten festzustellen. Bei 90 Verkehrsunfällen wurden 36 Personen verletzt und niemand getötet. Weiter stellte die Polizei insgesamt 1523 folgenlose Fahrten (2022: 1481) unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln fest.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrenden veränderte sich im Vergleich zum Jahr nur minimal. Den 1.404 Verkehrsunfällen mit 1.313 Verletzten und neun getöteten Radfahrern im Jahr 2022 stehen im Jahr 2023 1.386 Unfälle entgegen, bei denen 1.258 Fahrradfahrer verletzt und fünf getötet wurden. Bedenklich ist aus Sicht der Polizei, dass von den verletzten und getöteten Radfahrern weiterhin lediglich 45 Prozent einen Fahrradhelm getragen haben.
Daraus resultierend wird es auch im Jahr 2024 ein Ziel sein, im Rahmen der Verkehrsprävention weiterhin über die Gefahren des Radfahrverkehrs zu informieren und insbesondere den wichtigen Aspekt des Fahrradhelms, der vor schweren Verletzungen schützen kann, zu verdeutlichen.
Ziel der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit bleibt die Verhinderung von Verkehrsunfällen, insbesondere der Unfälle mit besonders schweren Folgen. Dabei stehen neben der Bekämpfung der Hauptunfallursachen wie nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit und Ablenkung vor allem die Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss im Fokus „Die Unfallzahlen zeigen, wer sich berauscht hinter das Steuer setzt, gefährdet sich und andere und das ist nicht hinnehmbar! Für mich steht es außer Frage, dass wir dem entgegenwirken und auch mit Blick auf anstehende Änderungen im Betäubungsmittelrecht verstärkt auf gezielte Kontrollen und Aufklärung setzen.“