Über 3800 Besucher kamen in der letzten Saison zu diesem unterfränkischen Fußballfest – Brisantes Unterfranken-Duell wirft Schatten voraus

Schweinfurt (red).  Wenn der Tabellenerste auf den Tabelenfünften trifft, dann ist der Fußballfan geneigt zu sagen: Hier ist ein Duell auf Augenhöhe. Nicht ganz ist es so, wenn am kommenden Dienstag (14 Uhr) die 05er im Sachs-Stadion die Würzburger Kickers erwarten. Dann, so FC Schweinfurt Trainer Marc Reitmaier, „treffen die Profis auf Amateure, die Amateure sind aber in diesem Falle wir.“ 

Nun Reitmaier scheint in diesem Fall nicht tief zu stapeln. Nach der Abkehr vom „Profitum“ hat der FC Schweinfurt 05 nicht nur zahlreiche Spieler verloren, er hat bei seiner Neuausrichtung auf regionale Spieler und auf Spieler die in den gesetzten finanziellen Rahmen passen gesetzt. Anders die Kickers, dort hat man sich nicht nur in der Breite verstärkt, man hat auf Klasse gesetzt. Die Marschrichtung am Dalle war klar, es soll am Ende dieser Spielzeit der Aufstieg in die 3. Liga gefeiert werden. Und der. der dies verwirklichen soll, ist eigentlich ein Unbekannter im Trainerbereich, Marco Wildersinn. Der gebürtige Badenser, der vor wenigen Tagen seinen 43. Geburtstag feierte war seit 2014 Trainer von 1899 Hoffenheim II. Für Wildersinn war es ein Sprung nach vorne, ein Sprung den er bislang überzeugend gemeistert hat. Als einziges Team der Regionalliga Bayern sind die Kickers ungeschlagen (Stand bei Redaktionsschluss). Die Rothosen führen punktgleich mit der DJK Vilzing die Tabelle an und sie entwickelten sich in den letzten Spielen immer mehr zu einer Torfabrik. Herausragend ist dabei Benjike Caciel, nicht nur wegen seines Dreierpacks im Spiel gegen Burghausen. Der Flügelflitzer überzeugt durch Schnelligkeit und seiner excellenten Übersicht. Bei Marco Wildersinn ister einer der wenigen gesetzten Spieler, wenngleich Wildersinn über Caciel sagt, er habe sein Können noch lange nicht ausgeschöpft. Ebenfalls gesetzt ist Norman Quindt. Als Torhüter des TSV Havelse hat er die Schweinfurter schon einmal zur Verzweiflung gebracht. In den beiden Relegationsspielen zum Drittligaaufstieg hielt er seinen Kasten sauber. In den weiteren Personalfragen trifft Wildersinn seine Entscheidungen kurz vor den Partien. Und egal wie die Rotation aussieht, bei jeder Zusammensetzung greift ein Rädchen in das andere. Bei den Rothosen ist die Leichtigkeit zurückgekehrt, es herrscht keine Mißgunst bei den Spielern auf der Bank und die eine oder andere Trainingseinheit wird von den Spielern freiwillig verlängert. So verwundert es auch nicht, das die Rothosen nach ihrem Spiel an diesem Donnerstag bei Türkgücü München am Samstag und Sonntag jeweils eine Trainingseinheit absolvieren werden. 

Der FC Schweinfurt 05 muss an diesem Samstag noch ins Allgäu reisen. Auf die „Schnüdel“ wartet der FV Illertissen. Fehlen wird Kapitän Lukas Billick nach gelb/roter Karte. Gegen seinen Ex-Verein ist der Kapitän aber wieder an Bord des Schweinfurter Schiffes. Auch Trainer Reitmaier wird das Spiel in Illertissen abwarten, ehe er in die Planung der Mannschaft für das Kickers-Spiel einsteigen kann. Personell kann er aber nicht mit seinem Würzburger Kollegen mithalten.Aber wie sagte er so schön: „Die Amateure sind diesmal wir.“

Der letzte Schweinfurter Sieg tangiert übrigens aus dem Jahr 2013. Damals gewann man mit 3:1. In den letzten beiden Vergleichen musste man jedoch mit 1:3 und 2:5 jeweils den kürzeren ziehen. 

Foto: Valtin