Theorie und Praxis an einem Ort – Neues Schulungsgebäude für die überbetriebliche Ausbildung der Straßenwärter in Gerolzhofen

Zufriedene Gesichter bei den Protagonisten der Einweihung (v. li.): Otmar Gerhard (Leiter Hochbau), Thomas Wellenhofer (Referat Personalgewinnung im Bauministerium), Landrat Florian Töpper, MdL Paul Knoblach, Regierungspräsident Eugen Ehmann, Bürgermeister Thorsten Wozniak, MdL Martina Gießübel, MdL Sandro Kirchner, Bayerns Bau- und Verkehrsminister Christian Bernreiter, Frank Schmitt (Ausbildungsleiter Straßenwärter) und Straßenbauamtsleiter Andreas Hecke. Foto: Wiener

Gerolzhofen (el). Mit viel politischer Prominenz, Musik von Wanderblech und der Segnung durch die beiden Pfarrer Stefan Mai und Reiner Apel wurde der Umbau und die Erweiterung des bayerischen Ausbildungszentrums für Straßenwärter in Betrieb genommen.

Auf dem Grundstück des Stützpunktes Gerolzhofen entstand in zweijähriger Bauzeit für 6,8 Mio. Euro ein neues Schulungsgebäude für die überbetriebliche Ausbildung der Straßenwärterinnen und Straßenwärter Bayerns. Das Schulungsgebäude hat einen rechteckigen Grundriss und besteht aus dem 2-geschossigen Haupteil, der über ein eingeschossiges Verbindungsteil an die bestehende Ausbildungshalle angebunden ist.

Drei Schulungsräume mit ca. 90 m², ein Sozialraum mit einer Ausgabeküche für die Mittagspausen, vier Büros, ein Erste-Hilfe-Raum, Lager-, Sanitär-, und die nötigen Technikräume gliedern sich um ein Atrium. Im Außenbereich wird der Anbau durch einen Pausenbereich im Süden ergänzt. Zudem wurde die bestehende Ausbildungshalle für den praktischen Ausbildungs- und Prüfungsbetrieb um einen Hallenanbau erweitert

Mit Fertigstellung können im Schulneubau rund 100 Schülerinnen und Schüler in insgesamt drei Schulräumen gleichzeitig unterrichtet werden. Außerdem stehen für den praktischen Teil der Straßenwärterausbildung in der neu errichteten Ausbildungshalle 20 zusätzliche Pflasterübungsplätze zur Verfügung.

Die Baumaßnahme wurde zum Anlass genommen, um das Nahwärmenetz des gesamten Straßenmeistereistützpunktes neu aufzubauen. Die Gasheizung wurde durch eine Pelletheizung ersetzt. Zur möglichst klimaneutralen Energieversorgung des Gebäudes wurde eine Photovoltaikanlage mit 40 kWp installiert. Durch die PV-Anlage, bestehend aus 95 Modulen, kann der Strombedarf des Ausbildungszentrums kompensiert und darüber hinaus ca. 12.000 kWh Strom jährlich als Überschuss in das Netz eingespeist werden. Zur Stromeinsparung und zur Minimierung der Lichtverschmutzung ist die installierte LED-Beleuchtung mit Bewegungsmeldern und der Außenbereich mit Dämmerungsschaltern ausgerüstet.

Die Kombination dieser regenerativen Energiesysteme ermöglicht eine jährliche Einsparung von ca. 80 t CO2-Äquivalent in der Liegenschaft. Zur Vermeidung von Stillstandsverlusten wird das Warmwasser direkt an den Zapfstellen mittels Durchlauferhitzer erzeugt. Für optimale Lernbedingungen bei minimalen Lüftungswärmeverlusten kommen in den Klassenräumen dezentrale Lüftungsanlagen mit Hocheffizienzwärmetauscher zum Einsatz. Zur Förderung der E-Mobilität am Stützpunkt Gerolzhofen stehen künftig acht Elektroladepunkten für die Dienstfahrzeuge zur Verfügung.

ANGABEN ZUR SCHULE

Am Standort Gerolzhofen wird seit 1995 die überbetriebliche Ausbildung des seit 1968 anerkannten Lehrberufs Straßenwärter vollzogen. Von der Motorkettensäge bis zum Schneepflug werden alle, für die spätere Berufstätigkeit notwendigen Kenntnisse vor Ort vermittelt – direkt und unmittelbar, durch erfahrene und engagierte Mitarbeiter der Straßenmeistereien und der Landesbaudirektion.

Die rund 100 Auszubildenden jeden Lehrjahres bilden den Facharbeiternachwuchs im Straßenbetriebsdienst für alle Staatlichen Straßenmeistereien, aller Landkreise und zahlreicher Städte und Gemeinden im Freistaat.

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