Wenn Umweltschutz zur Gesundheitskur wird: Terrapy im Alltag
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass Ihr morgendlicher Weg mit dem Fahrrad zur Arbeit nicht nur dem Klima hilft, sondern gleichzeitig Ihre Fitness stärkt? Was so selbstverständlich klingt, hat mittlerweile sogar einen Namen bekommen: „Terrapy“. Dieser neue Begriff – eine Wortschöpfung aus „Terra“ (Erde) und „Therapy“ (Therapie) – beschreibt einen Trend, der auch hier in Schweinfurt immer mehr Anhänger findet und zeigt, wie Terrapy unser tägliches Leben bereichern kann.
Die Grundidee ist eigentlich ganz einfach: Viele Dinge, die gut für unsere Umwelt sind, tun auch uns selbst gut. Wissenschaftler sprechen dabei von sogenannten „Co-Benefits“ – einem doppelten Nutzen also, der sich ganz praktisch in unserem Alltag zeigt.
Terrapy in der Praxis: Kleine Schritte, große Wirkung
Schauen wir uns doch einmal an, was das konkret bedeutet. Wenn Sie das Auto stehen lassen und stattdessen in die Pedale treten, sparen Sie pro Kilometer etwa 140 Gramm CO₂ – und trainieren dabei ganz nebenbei Ihr Herz-Kreislauf-System. Ein schöner Nebeneffekt, finden Sie nicht?
Oder nehmen wir den Gang zum Schweinfurter Wochenmarkt: Jeden Dienstag und Freitag von 10 bis 18 Uhr sowie mittwochs und samstags von 8 bis 14 Uhr können Sie dort frische, regionale Produkte einkaufen. Die kurzen Transportwege schonen nicht nur das Klima, sondern Sie bekommen auch Obst und Gemüse, das deutlich mehr Vitamine enthält als manch weithergereiste Alternative aus dem Supermarkt.
Was die Wissenschaft dazu sagt
Interessant ist dabei, dass Forscher mittlerweile konkrete Zahlen nennen können: Menschen, die konsequent nachhaltig leben, haben ein 7 bis 10 Prozent niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein 10 bis 15 Prozent geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes. Auch die Weltgesundheitsorganisation betont den engen Zusammenhang zwischen einer gesunden Umwelt und unserem psychischen Wohlbefinden.
Das macht durchaus Sinn: Weniger Autoverkehr bedeutet weniger Feinstaub in der Luft, mehr Bewegung an der frischen Luft stärkt unsere Lungen, und Zeit im Grünen entspannt nachweislich unsere Psyche.
Ganz praktisch: Was können Sie tun?
Sie fragen sich jetzt vielleicht, wie Sie selbst anfangen können? Hier ein paar alltagstaugliche Ideen:
Unterwegs in Schweinfurt
- Kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen – E-Bikes machen auch längere Distanzen attraktiv
- Die Treppe nehmen statt den Aufzug zu benutzen
- Bei schönem Wetter öfter mal das Auto stehen lassen
Einkauf und Ernährung
- Den Wochenmarkt oder die Hofläden in der Umgebung ausprobieren
- Saisonale Produkte bevorzugen – die schmecken meist auch besser
- Weniger Verpackungsmüll durch bewussteres Einkaufen
Grüne Oasen schaffen
- Balkon oder Garten mit Kräutern und Gemüse bepflanzen
- Bei Gemeinschaftsgarten-Projekten mitmachen
- Mehr Zeit im Grünen verbringen
Was sich in Schweinfurt tut
Übrigens passiert hier vor Ort schon jetzt eine ganze Menge: Beim STADTRADELN 2025 sind bereits zahlreiche Radlerinnen und Radler in Teams aktiv unterwegs. Das zeigt doch, wie viele Menschen hier schon jetzt Lust auf Veränderung haben.
Auch die Stadt investiert kräftig: Das Radwegenetz im Landkreis umfasst mittlerweile über 800 Kilometer, und durch verschiedene Klimaschutzprojekte entstehen immer mehr Möglichkeiten für ein nachhaltiges Leben.
Der Förderkreis für Umweltschutz in Unterfranken und der Kreisverband für Gartenbau & Landespflege Schweinfurt bieten regelmäßig Mitmach-Aktionen an – eine gute Gelegenheit, Gleichgesinnte zu treffen und Neues zu lernen.
Kleine Hürden, große Chancen
Natürlich ist nicht alles einfach. In manchen Ortsteilen fehlt noch die passende Infrastruktur für Radfahrer, und nicht jeder kann problemlos aufs Fahrrad steigen. Aber genau deshalb arbeiten Kommunen und Unternehmen an Lösungen: von besseren Bus- und Radverbindungen bis hin zu Fahrradleasing-Programmen am Arbeitsplatz.
Ein Gewinn für alle
Was bleibt als Fazit? Nachhaltiges Leben ist längst kein Verzicht mehr, sondern eine echte Chance – für unsere eigene Gesundheit, für unser Wohlbefinden und natürlich auch für die Zukunft unserer Region. Schon kleine Veränderungen können überraschende Effekte haben. Probieren Sie es doch einfach mal aus – Ihr Körper und die Umwelt werden es Ihnen danken.

