Schweinfurt (red). Schweinfurt (red). Sprichwörtlich aus allen Wolken gefallen sind nicht wenige Bewohner des Hochfeldes, als sie an vor ihren Anwesen geparkten Pkws plötzlich Strafzettel entdeckt hatten. Wie bereits berichtet wurde das gesamte Areal zur Parkverbotszone erklärt.
Weil die Maßnahme auf viel Unverständnis steht und sich viele Anwohner zunächst übergangen und dann auch noch schlecht über die neuen Regelungen informiert gefühlt hatten, hat die SPD-Frakrion im Stadtrat nun einen Dringlichkeitsantrag gestellt, die Neuregelung sofort wieder zurückzunehmen und mit weiteren Maßnahmen bis zur Inbetriebnahme des noch zu bauenden, neuen, Leopoldina-Parkhauses zu warten.
Das von Fraktionsvorsitzendem Raf Hofmann unterzeichnete Schreiben verlangt u. a. möglichst schnell eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung am Hochfeld um über das Konzept im Detail zu informieren und Fragen der Bevölkerung zu beantworten. Stadtrat und Verwaltung hätten sich laut dem Schreiben intensiv und mehrmals mit der seit Langem bestehenden Parkraumproblematik rund um das Leopoldina-Krankenhaus und den Stadtteil Hochfeld beschäftigt. Dabei sei deutlich geworden, dass es nicht den einen Grund für die Probleme gibt und somit auch nicht die eine Lösung zur Befriedung der Situation.
In gutem Glauben, das Richtige zu tun, wurde dann im November 2019 eine Entscheidung getroffen, die im Kern dem Verwaltungsvorschlag folgte, in einem entscheidenden Punkt diesen Verwaltungsvorschlag aber abänderte.
Aus heutiger Sicht müsse jedoch festgehalten werden: die Reihenfolge, eine Parkraumbewirtschaftung erst zu beginnen, wenn das Parkhaus Leopoldina Krankenhaus errichtet ist, wäre richtig gewesen.
Ebenfalls falsch gelaufen ist laut dem SPD-Schreiben, dass nach der Beschlussfassung, die Information der Bevölkerung überwiegend über Presseinformationen erfolgt ist. Diese Form der Bürgerbeteiligung entspräche aber nicht mehr den Anforderungen der Zeit.
„Wenn man aber Fehler erkennt, sollte man, soweit noch möglich, diese korrigieren und umlenken. Dies ist in diesem Fall möglich“, heißt es in der Presseverlautbarung wörtlich. Wie viele Anwohner inzwischen deutlich gemacht haben, werde das Parkraumkonzept nicht grundsätzlich abgelehnt, sehr wohl aber die Art und Weise der Einführung, die massive Kritik begründet.
Auch wenn im Kern Konzept und Zielsetzung vernünftig bleiben, müsse man daher feststellen: Entscheidungen, die auf so eindeutigen Widerstand in der Bevölkerung treffen, dort nicht verstanden werden, können nicht richtig sein.
„Daher sollten wir zu der ursprünglich aufgestellten Zeitabfolge zurückkehren und die Parkraumbewirtschaftung aussetzen, bis das Leopoldina-Parkhaus in Betrieb genommen wurde“, so das Schreiben gegen Ende, das zudem die Dringlichkeit unterstreich, weil die Parkraumbewirtschaftung bereits begonnen hat und über den VUED aktiv überwacht wird.