Am 5. November hatte der Schaeffler-Vorstand angekündigt, 4.700 Stellen in Europa streichen zu wollen. 2.800 Stellen in Deutschland waren direkt benannt worden, außerdem sollten fünf weitere Standorte in Eu-ropa noch näher definiert werden. Nun sind am 27. November vier dieser fünf Standorte benannt worden, darunter zwei Werksschließungen in Berndorf (Österreich) und Sheffield (Vereinigtes Königreich).
„Diese Maßnahmen sind vollkommen unverhältnismäßig und gehen in die falsche Richtung: Wir müssen diese Transformation und die aktuellen Herausforderungen mit allen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam stemmen“, so der Vorsitzende des Europäischen Betriebsrats Roland Holler. Wieder war der Abbau mit dem angespannten Marktumfeld im Bereich Bearings & Industrial Solutions, Synergieeffekten aus der Übernahme von Vitesco sowie den anhaltenden Transformationsprozessen in der Automobilbranche begründet worden. „Wir können diese Krise nur gemeinsam überstehen!“.
Neben Berndorf und Sheffield sind auch ein Werk in Kysuce (Slowakei) und das Werk in Brasov (Rumänien) betroffen. Im Rahmen des Stellenabbauprogramms finden allerdings auch einige Produktverlagerungen in diese beiden Standorte statt und schaffen gleichzeitig neue Arbeitsplätze: „Das ist keine langfristige Lösung. Wir brauchen eine klare Bekennung zum Standort Europa mit einer zukunftsweisenden Strategie, kein Aus-spielen der Standorte“, so Holler.
Vor Kurzem war eine gemeinsame Vereinbarung für den Europäischen Betriebsrat abgeschlossen worden. Sie definiert die Rechte des Gremiums und stärkt die Mitbestimmung der europäischen Betriebsräte auch auf Standort- und auf nationaler Ebene. Insbesondere im Rahmen des Stellenabbaus fordert der Europäische Betriebsrat nun die garantierte Umsetzung aller definierten Punkte.
Roland Holler
Vorsitzender des Europäischen Betriebsrats der Schaeffler AG