Im Zukunftsmarkt der Meeres- und Gezeitenenergie positioniert sich SKF als „Inkubator“ für Systemlösungen innerhalb der Unternehmensgruppe. Am Standort Schweinfurt nutzt das Unternehmen frei gewordene Kapazitäten aus der Windkraftlagerproduktion, um vollintegrierte Lagereinheiten für Wellenenergieanlagen zu fertigen.
Aktuell produziert SKF dort Komponenten für das CETO-Wellenenergiegerät des australischen Unternehmens Carnegie, das seinen europäischen Sitz im spanischen Armintza betreibt. Der Demonstrator, mit 80 kW Nennleistung, wandelt Wellenbewegungen über ein Punktabsorber-System in elektrische Energie um. Nach erfolgreichem Test soll daraus eine 6-MW-Wellenkraftfarm entstehen.
„Unser Standort Schweinfurt bringt seine Kompetenz für Sonderlösungen ein und trägt so zur Weiterentwicklung der Meeresenergie bei“, betont Werkleiter Philipp Bernreuther. SKF will so einen Teil der auslaufenden Nautilus-Windkraftlagerproduktion ersetzen.
Carnegies CEO Jonathan Fiévez zeigte sich bei einem Besuch in Schweinfurt beeindruckt von der neuen Produktionsumgebung: „Es ist ein starkes Signal, dass SKF ein spezialisiertes Meeresenergie-Team aufgebaut hat und Lösungen für verschiedene Anwendungen aus einer Hand anbietet.“
SKF liefert für das Projekt unter anderem Wälzlager, Gehäuse, Dichtungen und Schmiersysteme sowie speziell für den maritimen Einsatz entwickelte Simplex-Dichtungen von SKF Marine Hamburg. Vorprodukte externer Hersteller ergänzen die „Power-take-off-Systeme“, die in Schweinfurt vormontiert und im Sven-Wingquist-Testcenter auf ihre Praxistauglichkeit geprüft werden.
„Unser Setup ist ideal“, sagt Michael Baumann, bei SKF zuständig für Ocean Energy. „Wir vereinen in Hamburg und Schweinfurt langjährige Erfahrung, technische Kernkompetenzen und modernste Testmöglichkeiten.“
SKF bündelt weltweit Know-how im Bereich Meeresenergie. In Deutschland spielen die Standorte Hamburg, Schweinfurt, Leverkusen und Berlin eine Schlüsselrolle – von der Entwicklung über die Fertigung bis zur Integration kompletter Antriebslösungen.


Herr Bernreuther und sein Team in Schweinfurt tun wirklich was mit den alten Windkraftlager-Kapazitäten – von Wellenenergie zu Wellenkraftfarms. Beeindruckend, dass SKF so ein spezialisiertes Team hat und Carnegie begeistert ist. Nur wundert mich, wie die Wälzlager im Meer mit all dem Meeresbewegungsauf und dem Meeressediment klar kommen. Vielleicht brauchen die Lager bald auch Schwimmwesten? 😉 Insgesamt ist das aber eine nette Weiterentwicklung, um den Energiehunger zu stillen. Nur hoffentlich hält das Meereswasser die Teile länger fest als die Nautilus-Lager