Neun ausverkaufte Sitzungen – die „Schwarze 11“ bleibt auch in diesem Jahr der Maßstab für den Schweinfurter Fasching. Unter dem Motto „Setz dich her, wir sitzen’s aus“ präsentierten die Närrinnen und Narren der Kolpingsfamilie Schweinfurt ein fünfstündiges, abwechslungsreiches Programm in der Stadthalle. Sitzungspräsident Ludwig Paul konnte erneut zahlreiche bekannte und neue Künstler begrüßen.
Helmuth Backhaus eröffnete das Programm als Hausmeister und nahm das Publikum mit auf eine humorvolle Reise durch die Welt der Politik, wobei der aktuelle Wahlkampf reichlich Stoff für seine Scherze bot. Die Tänzerinnen der Faschingsgesellschaft aus Roth sorgten mit ihrer Darbietung für einen echten Höhepunkt und eroberten die Herzen des Publikums im Sturm.
Frisch und humorvoll ging es weiter, als Maxim Modlinger, immer noch die jüngste Büttenrednerin, von den Erlebnissen ihrer kleinen Schwester und ihrem ersten Freund erzählte – eine erfrischende Anekdote, die das Publikum zum Lachen brachte. Der bewährte Marco Breitenbach nahm als Hundesitter das Mikrofon in die Hand und sorgte für zahlreiche Lacher mit seinen tierischen Anekdoten.
Auch die Tanzgruppe der Turnerinnen und Turner setzte mit ihrem Auftritt als Holzackerbuam und -madln neue Maßstäbe in Sachen Dynamik und Akrobatik. Sie beeindruckten mit spektakulären Hebefiguren und dürfen im Sommer sogar beim Jubiläum des Kolpingwerkes in Köln auftreten.
Ein weiteres Thema, das die Menschen in Schweinfurt beschäftigt, war der neue Busfahrplan der Stadtwerke. Diesen nahmen die Büttenredner Manfred Göbel und Thomas Spath humorvoll unter die Lupe und berichteten von ihren Erlebnissen im Stadtbus. Auch die Maxbrücke blieb nicht unkommentiert: Loisl Majewski und Franzi Klee, als Baggerseegänse verkleidet, parodierten die neuen Bezahlmethoden im öffentlichen Nahverkehr und brachten das Publikum zum Schmunzeln – vor allem wegen des Wirrwarrs, das durch die vielen Plastikkarten im Portemonnaie entstehen kann.
Mit einer bezaubernden „Alice im Wunderland“-Darstellung überzeugte die Tanzgruppe der Turnerinnen und Turner, die Anmut mit spektakulärer Akrobatik vereinten. Ein weiteres Highlight war der Auftritt des legendären Peter Kuhn, der als Modeschöpfer die politische Elite auf seine ganz eigene Art und Weise parodierte. Kein Kleidermaß, sondern die Eigenheiten der Politiker standen diesmal im Fokus.
Die Parodistinnen und Parodisten des Narrenschiffs brachten das Publikum dazu, über die entspannende Wirkung des Sofas im Vergleich zum Fitnessstudio zu schmunzeln. Fabian Wahler nahm sich der Gegensätze zwischen Mann und Frau an, wobei der zehnte Hochzeitstag eine besonders „verflixte“ Wendung nahm.
Das Männerballett, dieses Mal als Krankenschwestern verkleidet, wurde mit stehenden Ovationen gefeiert, ebenso wie Büttenrednerin Doris Paul, die von ihren Erfahrungen als frischgebackene Oma erzählte und dabei die immer wieder aufkommende „Wettbewerbsfrage“ zwischen den Geschlechtern humorvoll ansprach.
Wie gewohnt, führte Sitzungspräsident Ludwig Paul das große Abschlusspotpourri an und konnte sich dabei auf die musikalische Unterstützung der Sunnyboys vom Baggersee verlassen, die mit ihren Klängen für den perfekten Abschluss sorgten.