Paris (dpa) – Die Führungsspitze des FC Bayern München hat diplomatisch auf die Niederlage von Robert Lewandowski beim Ballon d’Or reagiert. «Glückwunsch an Lionel Messi. Aber auch Robert Lewandowski hätte neben seiner Ehrung zum Stürmer des Jahres den Ballon d’Or genauso verdient gehabt, weil er seit Jahren jeden Tag absolut Herausragendes leistet», sagte der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn in einer Mitteilung des deutschen Fußball-Meisters.
Messi hatte am Montagabend in Paris zum siebten Mal den Goldenen Ball erhalten, Bundesliga-Torschützenkönig Lewandowski musste sich trotz einer Super-Saison bei der von der französischen Fachzeitung «France Football» durchgeführten Prestige-Wahl mit Platz zwei begnügen. Dass er als bester Torjäger geehrt wurde, war für den polnischen Ausnahmefußballer nur ein schwacher Trost.
Lewandowski sei dennoch «im Olymp der Größten des Weltfußballs» längst angekommen, sagte Kahn: «Ich bin schon gespannt, welche Rekorde er mit unserem Club in der Zukunft noch aufstellen wird. Er wird auch im nächsten Jahr wieder ein Kandidat sein.»
Sportvorstand Hasan Salihamidzic sagte: «Wir beim FC Bayern hätten diesen Titel aber auch Robert Lewandowski von Herzen gegönnt! Wir sind stolz, diesen Ausnahmespieler in unseren Reihen zu haben, der völlig zurecht zum Stürmer des Jahres gewählt wurde.» Bayern-Präsident Herbert Hainer zeigte sich «einmal mehr stolz auf Robert Lewandowski, denn er hätte es verdient gehabt, nach Gerd Müller, Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge der vierte Spieler in unserer traditionsreichen Vereinsgeschichte zu werden, der diesen Titel gewinnt. Robert zählt absolut in diese Riege der größten Spieler des FC Bayern und des Weltfußballs.»
Weniger diplomatisch war Ex-Bayern-Spieler Lothar Matthäus. «Ehrlich gesagt, verstehe ich nach dieser Wahl die Welt nicht mehr. Bei allem Respekt für Messi und die anderen großartigen, nominierten Spieler. Keiner hätte es so verdient gehabt wie Lewandowski», sagte der Sky-Experte und deutsche Rekordnationalspieler.
Die «Sport Bild» kommentierte den für viele Experten überraschenden Sieg Messis so: «Warum nicht Pelé? Der war auch mal gut…»