Nach jahrelangem Aufschub soll nun 2024 begonnen werden – Kulturforum kommt in die Gänge

Schweinfurt (red). Die Idee für das Kulturforum wird weiter entwickelt. Wie in der Sitzungsvorlage für den Stadtrat steht, sei dieses Projekt ein wichtiges Bindeglied  von Gesellschaft, Geschichte und Gebäude. In den stadthistorisch wertvollen Denkmälern soll hierfür ein geeigneter Rahmen für Treffpunkt und Präsentation geschaffen werden. Ein ergänzender Neubau soll die bisher getrennten Gebäude verbinden und sie in die Gegenwart transformieren. Woran es bislang jedoch immer gehapert hat, das war die Finanzierung. Und die istnach Corona-Wirren und Ukraine-Krieg nicht gerade leichter geworden. .

Erste Überlegungen zur Realisierung dieser Idee stammen aus dem Jahr 2016 mit Integration des Stadtarchivs. Aufgrund der begrenzten Fläche wurde dieser Vorschlag jedoch nicht weiterverfolgt. Weitere Überlegungen erfolgten bis 2020 mit der Integration eines Veranstaltungssaals. Auch dieser Vorschlag konnte aus Platzmangel nicht umgesetzt werden.

Schließlich wurde dem Stadtrat im Jahr 2021 ein – innerhalb der begrenzten Fläche möglicher – Nutzungsvorschlag präsentiert und zur Beschlussfassung freigegeben. Hier erfolgte aus genannten Gründen in 2022 ein Planungsstopp. Dieser wurde genutzt, um das Ergebnis mit Blick auf die ursprüngliche Zielsetzung und mit zeitlichem Abstand zur bisherigen konfliktreichen Entwicklung kritisch zu hinterfragen. Im Ergebnis wurde festgestellt:

Die Räume für Verwaltung und Wechselausstellung sind überdimensioniert, das Foyer als zentraler, multifunktionaler Empfangsraum hingegen sei unterdimensioniert.  Historische Räume im Alten Gymnasium werden unter Wert genutzt.

Nun soll die Verwaltung vom repräsentativen Stadtschreiberhaus in den untergeordneten Seitenflügel der Reichsvogtei verschoben werden. Dadurch könne die  Wechselausstellung vom Foyer in das Stadtschreiberhaus  nachrücken. Den dadurch entstandenen Raumgewinn kann dann im Foyer für einen angemessenen und einladenden Charakter als Erlebnisraum für Ankommen, Aufenthalt und Verbindung der Denkmäler genutzt werden. Die historischen Räume im Alten Gymnasium  sollen darüber hinaus für die öffentliche Nutzung freigegeben werden.

Aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen wird eine Realisierung in zwei Bauabschnitten vorgeschlagen. Zugleich wird damit dem zunehmenden Verfall der hochwertigen Bausubstanz entgegengewirkt.

Eine abschnittsweise Zwischennutzung wurde geprüft. Geplant ist im Alten Gymnasium auf beiden Ebenen eine umfangreiche Ausstellung zu Friedrich Rückerts Leben und Werk. Im Stadtschreiberhaus wird die zukünftige Wechselausstellung im ersten OG vorab genutzt.

Als Gesamtkosten wurden für den ersten Bauabschnitt ca. 5,4 Mio. Euro ermittelt, für den zweiten  ca. 10 Mio. Euro. Die abschnittsweise Realisierung ist mit dem Fördergeber abgestimmt. Die Förderhöhe beträgt ca. 60% der zuwendungsfähigen Kosten. Der erste Bauabschnitt soll 2024 begonnen werden und der zweite nach dessen Vollendung 2027.