Ein top gepflegtes und multifunktionales Feuerwehr-Löschfahrzeug aus dem Jahr 1992
hat SKF Schweinfurt dieser Tage an Feuerwehrkräfte aus der ukrainischen
Schweinfurter Partnerstadt Lutsk übergeben. Das Spezial-Löschfahrzeug von Iveco-
Magirus ist nach dem im vergangenen Sommer überführten Rüstwagen der
Schweinfurter Feuerwehr das zweite nach europäischem Standard in der
Rettungsfahrzeugflotte der Stadt Lutsk.
Mitte des letzten Jahres hatte die SKF-Werkfeuerwehr in Schweinfurt ein neues
Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug in Dienst gestellt. Das altgediente Löschfahrzeug
mit Vollausstattung für den Einsatzfall (u.a. Löschwasserbehälter mit Pumpe,
Löschschaumtank, Notstromaggregat mit Lichtmast, Schlauchhaspel und Seilwinde)
hätte der Wälzlagerhersteller normalerweise über den Gebrauchtmarkt für
Einsatzfahrzeuge veräußert. Thomas Burkhardt, Geschäftsführer Finanzen der
deutschen SKF GmbH und auch zuständig für die Schweinfurter Werkfeuerwehr, war es
indes wichtiger, „dass dieses Fahrzeug dort zum Einsatz kommt, wo es am dringendsten
gebraucht wird: in der Ukraine.“ Über Bogdan Volchok, Leiter des im vergangenen Jahr
von einer russischen Rakete getroffenen SKF-Werks Lutsk, ließ er den örtlichen Bedarf
erfragen. Das Interesse an dem Fahrzeug war groß.
„In der Regel nutzen unsere Rettungskräfte Fahrzeuge aus russischer Produktion mit
großen Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung“, so Bogdan Volchok. Für die
westeuropäischen Einsatzfahrzeuge gebe es hingegen einen gesicherten
Ersatzteilmarkt: „Sie sind bei uns sehr begehrt“. Einigermaßen herausfordernd
gestalteten sich die Überführungsvorbereitungen. Für die Grenzpassage von Polen in die
Ukraine mussten Vollmachten, Urkunden, Ladeliste und vieles mehr vorbereitet werden,
außerdem benötigten die ukrainischen Behörden diverse Dokumente, damit örtliche
Feuerwehrkräfte zur Übernahme des Fahrzeugs auf polnischem Boden das Land
verlassen durften. Bei der Abwicklung unterstützte das im Außenhandel erfahrene Team
aus dem Schweinfurter SKF-Logistikcenter.
PRESSEMITTEILUNG
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In der letzten Juniwoche war es dann so weit. Vier SKF-Feuerwehrleute starteten am
frühen Montagmorgen mit dem Spendenfahrzeug und einem Mannschaftswagen aus
Schweinfurt in Richtung Osten und erreichten nach einer Zwischenübernachtung in
Warschau tags darauf die Grenze zur Ukraine. Dort trafen sie auf zwei Kollegen aus
Lutsk, die sich nach kurzer Einweisung mit dem neuen Fahrzeug auf den Heimweg
machten. Und schon tags darauf konnte SKF-Ukrainechef Bogdan Volchok symbolisch
den Schlüssel für den neuen, alten Einsatzwagen gemeinsam mit der Lutsker
Bürgermeisterin Iryna Chebeliuk an die örtliche Feuerwehr- und Rettungseinheit
übergeben. Zum Einsatz kommen soll das Löschfahrzeug künftig bei Verkehrsunfällen,
Überschwemmungen, Extremwetterereignissen und natürlich auch bei Ereignissen, von
denen alle hoffen, dass sie nicht wieder eintreten werden: feindlichen Angriffen aus
Russland.
Für SKF ist die Unterstützung der Ukraine und insbesondere der Kolleginnen und
Kollegen in Lutsk eine wichtige Angelegenheit. So hat der Konzern nach dem
Raketenangriff alle Schäden im Werk beseitigt und die Produktionsanlagen wieder
aufgebaut. Gleichzeitig leistet man regelmäßig humanitäre Hilfe, wobei insbesondere die
deutsche SKF GmbH vorangeht. Über 350.000 Euro wurden seit Kriegsbeginn neben
Sachspenden aus der Belegschaft in die Beschaffung humanitärer Hilfsmittel gesteckt.
Den örtlichen Bedarf – von Notstromaggregaten über Haushaltsartikel bis hin zu
Medizinprodukten – übermittelt Bogdan Volchok, wobei er sowohl die Bedürfnisse der
Belegschaft als auch der Bevölkerung und Behörden aus Lutsk berücksichtigt. Und an
hohen Feiertagen haben Thomas Burkhardt und Bogdan Volchok vor allem die Kinder in
Lutsk im Blick. Zuletzt wurden 640 Geschenkpäckchen anlässlich des orthodoxen
Osterfests in die Ukraine geschickt, vor Weihnachten 600 Adventskalender.
„Auch wenn der Überfall auf die Ukraine nun schon sehr lange dauert, wollen wir uns an
die bedrückende Situation nicht gewöhnen“, unterstreicht Thomas Burkhardt. „Die
Menschen in Lutsk und dem Rest der Ukraine brauchen und verdienen unsere
Unterstützung. Und deshalb halten wir daran fest.“