Löschfahrzeug der SKF-Werkfeuerwehr tut jetzt Dienst im ukrainischen Lutsk

Vor der Abfahrt in Schweinfurt (von links): SKF CFO Thomas Burkhardt und Feuerwehrkommandant Tobias Mergans verabschieden ihre vier Kollegen Maximilian Löber, Sebastian Weidinger, Raphael Rumpel und Frederik Hart in Richtung ukrainische Grenze. Foto Holger Laschka

Ein top gepflegtes und multifunktionales Feuerwehr-Löschfahrzeug aus dem Jahr 1992

hat SKF Schweinfurt dieser Tage an Feuerwehrkräfte aus der ukrainischen

Schweinfurter Partnerstadt Lutsk übergeben. Das Spezial-Löschfahrzeug von Iveco-

Magirus ist nach dem im vergangenen Sommer überführten Rüstwagen der

Schweinfurter Feuerwehr das zweite nach europäischem Standard in der

Rettungsfahrzeugflotte der Stadt Lutsk.

Mitte des letzten Jahres hatte die SKF-Werkfeuerwehr in Schweinfurt ein neues

Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug in Dienst gestellt. Das altgediente Löschfahrzeug

mit Vollausstattung für den Einsatzfall (u.a. Löschwasserbehälter mit Pumpe,

Löschschaumtank, Notstromaggregat mit Lichtmast, Schlauchhaspel und Seilwinde)

hätte der Wälzlagerhersteller normalerweise über den Gebrauchtmarkt für

Einsatzfahrzeuge veräußert. Thomas Burkhardt, Geschäftsführer Finanzen der

deutschen SKF GmbH und auch zuständig für die Schweinfurter Werkfeuerwehr, war es

indes wichtiger, „dass dieses Fahrzeug dort zum Einsatz kommt, wo es am dringendsten

gebraucht wird: in der Ukraine.“ Über Bogdan Volchok, Leiter des im vergangenen Jahr

von einer russischen Rakete getroffenen SKF-Werks Lutsk, ließ er den örtlichen Bedarf

erfragen. Das Interesse an dem Fahrzeug war groß.

„In der Regel nutzen unsere Rettungskräfte Fahrzeuge aus russischer Produktion mit

großen Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung“, so Bogdan Volchok. Für die

westeuropäischen Einsatzfahrzeuge gebe es hingegen einen gesicherten

Ersatzteilmarkt: „Sie sind bei uns sehr begehrt“. Einigermaßen herausfordernd

gestalteten sich die Überführungsvorbereitungen. Für die Grenzpassage von Polen in die

Ukraine mussten Vollmachten, Urkunden, Ladeliste und vieles mehr vorbereitet werden,

außerdem benötigten die ukrainischen Behörden diverse Dokumente, damit örtliche

Feuerwehrkräfte zur Übernahme des Fahrzeugs auf polnischem Boden das Land

verlassen durften. Bei der Abwicklung unterstützte das im Außenhandel erfahrene Team

aus dem Schweinfurter SKF-Logistikcenter.

PRESSEMITTEILUNG

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In der letzten Juniwoche war es dann so weit. Vier SKF-Feuerwehrleute starteten am

frühen Montagmorgen mit dem Spendenfahrzeug und einem Mannschaftswagen aus

Schweinfurt in Richtung Osten und erreichten nach einer Zwischenübernachtung in

Warschau tags darauf die Grenze zur Ukraine. Dort trafen sie auf zwei Kollegen aus

Lutsk, die sich nach kurzer Einweisung mit dem neuen Fahrzeug auf den Heimweg

machten. Und schon tags darauf konnte SKF-Ukrainechef Bogdan Volchok symbolisch

den Schlüssel für den neuen, alten Einsatzwagen gemeinsam mit der Lutsker

Bürgermeisterin Iryna Chebeliuk an die örtliche Feuerwehr- und Rettungseinheit

übergeben. Zum Einsatz kommen soll das Löschfahrzeug künftig bei Verkehrsunfällen,

Überschwemmungen, Extremwetterereignissen und natürlich auch bei Ereignissen, von

denen alle hoffen, dass sie nicht wieder eintreten werden: feindlichen Angriffen aus

Russland.

Für SKF ist die Unterstützung der Ukraine und insbesondere der Kolleginnen und

Kollegen in Lutsk eine wichtige Angelegenheit. So hat der Konzern nach dem

Raketenangriff alle Schäden im Werk beseitigt und die Produktionsanlagen wieder

aufgebaut. Gleichzeitig leistet man regelmäßig humanitäre Hilfe, wobei insbesondere die

deutsche SKF GmbH vorangeht. Über 350.000 Euro wurden seit Kriegsbeginn neben

Sachspenden aus der Belegschaft in die Beschaffung humanitärer Hilfsmittel gesteckt.

Den örtlichen Bedarf – von Notstromaggregaten über Haushaltsartikel bis hin zu

Medizinprodukten – übermittelt Bogdan Volchok, wobei er sowohl die Bedürfnisse der

Belegschaft als auch der Bevölkerung und Behörden aus Lutsk berücksichtigt. Und an

hohen Feiertagen haben Thomas Burkhardt und Bogdan Volchok vor allem die Kinder in

Lutsk im Blick. Zuletzt wurden 640 Geschenkpäckchen anlässlich des orthodoxen

Osterfests in die Ukraine geschickt, vor Weihnachten 600 Adventskalender.

„Auch wenn der Überfall auf die Ukraine nun schon sehr lange dauert, wollen wir uns an

die bedrückende Situation nicht gewöhnen“, unterstreicht Thomas Burkhardt. „Die

Menschen in Lutsk und dem Rest der Ukraine brauchen und verdienen unsere

Unterstützung. Und deshalb halten wir daran fest.“

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