Krankenhausbelegung insgesamt war rückläufig

Schweinfurt (red). Die Gründung der Leopoldina-Krankenhaus GmbH erfolgte 1997. Gegenstand der Gesellschaft ist der Betrieb des Leopoldina-Krankenhauses in Schweinfurt, einschließlich der zugehörigen Ausbildungsstätten sowie der Nebeneinrichtungen und Nebenbetriebe. Aufgabe der Gesellschaft ist die Versorgung der Bevölkerung mit Krankenhausleistungen im Rahmen des Krankenhausplanes des Freistaates Bayern. Als 100%-ige Tochtergesellschaft der Stadt Schweinfurt führt und unterhält sie das ihr mit Pachtvertrag vom 01.01.1998 überlassene Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 694 Bettplätzen (660 Planbetten sowie 34 teilstationäre Plätze) mit 11 Fachkliniken, drei Belegabteilungen und sieben Fachinstituten.

Dabei wurden im Jahr 2020 rund 27.000 stationäre Patienten der Region Ost-Unterfranken in den hauptamtlich geführten Fachrichtungen Chirurgie, Frauenheilkunde, Innere Medizin, Pädiatrie, Neurochirurgie, Neurologie, Urologie, Strahlentherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Schmerztherapie und Psychosomatik sowie in den belegärztlich geführten Abteilungen für Augenheilkunde, Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten und Mund-, Kiefer-Gesichtschirurgie behandelt. Darüber hinaus behandelt das Leopoldina-Krankenhaus ambulante Patienten und stellt die Notfallversorgung sicher. Das Leopoldina-Krankenhaus ist außerdem akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Würzburg. Das Leopoldina-Krankenhaus ist zusammen mit den Hassberg-Kliniken Träger einer Berufsfachschule für Krankenpflege. 

Im Beteiligungsbericht der städtischen Unternehmenstöchter für das Jahr 2020 wurden nun die aktuellen Zahlen der Öffentlichkeit vorgestellt. Von den insgesamt 2.441 Mitarbeitern im Jahr 2020 fielen 2.051 auf das Leopoldina Krankenhaus, auf die Leo Service GmbH 251 und 139 Mitarbeiter auf die MVZ Leopoldina GmbH.

Der Berichtszeitraum war maßgeblich durch das Auftreten des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 und die damit einhergehende weltweite Pandemie geprägt. Im Rahmen mehrerer, von der Bundesregierung verfügter „Lockdowns“ wurde der reguläre Krankenhausbetrieb im Jahresverlauf heruntergefahren, so dass Kapazitäten für die Behandlung von Patienten mit der zum Coronavirus Sars-CoV-2 gehörigen Erkrankung „COVID-19“ zur Verfügung gestellt werden konnten. Konkret bedeutete dies die Absage von planbaren und verschiebbaren Krankenhausbehandlungen, sofern medizinisch vertretbar. Aufgrund dessen sind die Fallzahlen im gesamten Krankenhaus um 15 % eingebrochen, damit einhergehend ist die Summe der abrechenbaren Effektivgewichte um 11 % zurückgegangen (ohne Betrachtung des Pflegebudgets). Nach dem Rückgang aufgrund der Corona-Pandemie reduzierten sich die Relativgewichte technisch aufgrund der Ausgliederung der Pflegekosten aus den Fallpauschalen.

Der Fallzahlrückgang war prozentual in Fachabteilungen mit einem hohen Anteil elektiver Patienten wie der Wirbelsäulenchirurgie oder der Chirurgischen Klinik 2 deutlich höher als in Kliniken, die einen hohen Anteil an Notfallpatienten oder nicht aufschiebbarer Behandlungen haben, beispielsweise die Gynäkologie und Geburtshilfe (Rückgang nur 7 %). In der Medizinischen Klink 2 stand dem Fallzahlrückgang der Zuwachs aufgrund der Versorgung des größten Teils der Patienten mit COVID-19-Erkrankung gegenüber, weshalb der Fallzahlrückgang nur 9 % betrug. In der Klinik für Kinder- und Jugendliche gingen die Fallzahlen im Jahresmittel um 25 % gegenüber dem Vorjahr zurück, es herrschte in der Bevölkerung aufgrund der Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus eine große Zurückhaltung, das Krankenhaus aufzusuchen.

Zur Kompensation der erheblichen Erlösausfälle in nahezu allen Umsatzsparten des Krankenhauses wurden durch den Freistaat Bayern sowie auch die Bundesregierung Hilfszahlungen gewährt, die auf Basis der durchschnittlichen Belegung des Jahres 2019 möglichst große Teile des Budgetausfalls auffangen sollten.

Investitionen

Im Jahr 2020 wurden in einem Umfang von 6,9 Mio. Euro Investitionen primär im Rahmen von laufenden Baumaßnahmen, bei der Wiederbeschaffung von Einrichtungen und Ausstattungen des Krankenhauses, sowie im Bereich der Technischen Anlagen aktiviert. Darüber hinaus wurde im Jahr 2020 umfangreich in Großgeräte investiert, dabei wurden pauschale Fördermittel eingesetzt, die teilweise aus den Vorjahren angespart waren.

Die größeren Investitionen in Gebäude und Technische Anlagen, werden entweder aus Fördermitteln oder durch liquide aus dem laufenden Betrieb erwirtschafteten Eigenmitteln des Krankenhauses finanziert.

Bei den Investitionen in Gebäude wurden die folgenden Maßnahmen (ggf. bei Mehrjahresprojekten zeitanteilig und vor Fertigstellung nicht erfolgswirksam) aktiviert: Aufstockung der Kinder- und Jugendpsychiatrie (6,0 Mio. Euro), Neubau der zentralen Notaufnahme inkl. Außenanlagen, Einbau MRT, Ausbau Wahlleistungsstation Geb. C. Kostensteigernd wirkten sich erwartungsgemäß ie verschiedenen Tarifabschlüsse für die einzelnen Beschäftigtengruppen aus. Die Tarifvergütung entwickelte sich im Geltungsbereich des TV /ver.di um 0,88 % und im Bereich des TV-Ärzte (Marburger Bund) um 2,00 % in 2020 nach oben. Dazu kamen strukturelle Veränderungen im Gehaltsgefügte, Umgruppierungen und geäderte Einstufungen. Dazu kamen diverse Neueinstellungen in nahezu allen Berufsgruppen und Sonderzahlungen im Rahmen der Corona-Pandemie.  Der  Geschäftsführer erhält eine Vergütung von 211.680 Euro jährlich.  Die Vergütungen aller Aufsichtsratsmitglieder betrugen 2020 insgesamt 11.400 Euro. Oberbürgermeister Sebastian Remelé ührt den Vorsitz des Gesellschafterversammlung  ohne gesonderte Vergütung.

Die Nachfrage nach Krankenhausleistungen im Leopoldina-Krankenhaus war in den Jahren bis 2017 von einem kontinuierlichen Anstieg der Patientenzahlen gekennzeichnet. In 2017 wurde eine Stagnation auf hohem Niveau erkennbar, die 2018 in einen Rückgang der Fallzahlen mündete. Das Jahr 2020 bildete aufgrund der Corona-Pandemie eine Zäsur in der Patientenversorgung. Aufgrund der demographischen Entwicklung sowie der Versorgungssituation in der Region wird jedoch von einer nachhaltigen Stabilisierung nach Beendigung der Pandemie ausgegangen.

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