Vom 21. Februar bis 22. Juni zeigt die Kunsthalle Schweinfurt die Ausstellung „InformELLE Künstlerinnen der 1950er/60er-Jahre“, die sich erstmals mit informell-abstrakter Kunst aus weiblicher Perspektive beschäftigt. Gezeigt werden rund 85 Werke von 14 Malerinnen und 2 Bildhauerinnen, darunter Maria Lassnig, Mary Bauermeister, Brigitte Meier-Denninghoff und Judit Reigl.
Begleitend erscheint ein zweisprachiger Katalog im Deutschen Kunstverlag. Die Ausstellung hebt Künstlerinnen hervor, die sich trotz struktureller Hürden in der Männerdominierten Kunstwelt durchsetzten. Viele der gezeigten Künstlerinnen waren in wichtigen Künstlergruppen aktiv und an bedeutenden Ausstellungen beteiligt, sind jedoch heute oft wenig präsent. Dazu zählen auch prominente Namen wie Maria Helena Vieira da Silva, deren Arbeiten in deutschen Museen kaum zu finden sind.
Besondere Highlights sind Werke von Maria Lassnig, deren informelles Frühwerk oft übersehen wird, sowie von Judit Reigl, die 2023 durch eine Schenkung an die Neue Nationalgalerie wieder mehr Aufmerksamkeit erhielt. Auch Juana Francés ist nach Jahrzehnten wieder mit einer größeren Werkauswahl in Deutschland vertreten. Die Ausstellung präsentiert auch wenig bekannte Arbeiten, etwa von Sarah Schumann und Helen Dahm. Es werden Künstlerinnen aus verschiedenen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Ungarn gezeigt, die einen bedeutenden Beitrag zum Informel leisteten. Das Projekt ist eine Kooperation mit der Forschungsstelle Informelle Kunst der Universität Bonn und wird von der Ernst von Siemens Kunststiftung unterstützt. Der Katalog ist im Museumsshop der Kunsthalle Schweinfurt erhältlich (39 Euro).

