Schweinfurt (red). Das Ladenschlussgesetz in Bayern wurde zwar etwas gelockert, ist aber immer noch das strengste in Deutschland. Immerhin wurden den Gemeinden und Kommunen mehr Tage mit verlängerten Ladenöffnungszeiten eingeräumt. Für verkaufsoffene Sonntage ist immer noch die Abhaltung eines Marktes Voraussetzung. In Schweinfurt ist dies für den verkaufsoffenen Sonntag im Frühjahr der beliebte Fischmarkt auf dem Marktplatz. Er soll in diesem Jahr vom vom 3. bis 7. April stattfinden.
Die anlassgebende Veranstaltung „Schweinfurter Fischmarkt“ startete bereits im Jahr 2000 zum 1. Mal teilt die Stadt Schweinfurt auf der Sitzungsvorlage für den Finanzausschuss mit. Er ist demnach seit dem Jahr 2006 dauerhaft als Jahrmarkt nach den Vorschriften der Gewerbeordnung festgesetzt. Veranstalter ist seit 2002 die Interessengemeinschaft unterfränkische Jahrmärkte und Volksfeste.
Seit dem Jahr 2013 findet der 5-tägige Fischmarkt an dem festen Termin 14 Tage vor Ostern statt. Die 27 bis 35 Markthändler sind laut Vorlage eine gelungene Mischung aus Fischhändlern, Marktschreiern und Markthändlern, die durch ein anziehendes Gastronomieangebot ergänzt werden. Der „Schweinfurter Fischmarkt“ hat sich als langjährige, traditionelle Verkaufsveranstaltung mit überörtlicher Bedeutung etabliert und hat sein Angebot, seine Attraktivität und überregionale Bekanntheit über die Jahre hinweg stetig ausgebaut. So kommen nicht nur Besucher aus den benachbarten Landkreisen, sondern mittlerweile auch aus Thüringen.
Der „Schweinfurter Fischmarkt“ ist der einzige seiner Art in der Region und weckt durch sein Alleinstellungsmerkmal besonderes überregionales Interesse. Die Besucherzahlen des Fischmarktes werden von der Verwaltung an Samstagen und Sonntagen auf jeweils 20.000 und donnerstags, freitags und montags auf bis zu 5.000 Besucher geschätzt.
Mittels einer am Rathaus installierten Messanlage hat die Verwaltung vor, während und nach dem Fischmarkt in 2023 je die Passantenfrequenz auf dem Marktplatz gemessen. Trotz großer Schwankungen an den einzelnen Tagen lässt sich festellen, dass die Frequenz während des Fischmarktes grob überschlagen mehr als doppelt so hoch wie sonst ist.
Der „Schweinfurter Fischmarkt“ soll ab 2025 noch verstärkt werden durch den „Schweinfurt Frühjahrsmarkt“. Durch die Verbindung der beiden beliebten Märkte könne ein stark erweitertes Warenangebot feilgeboten werden. Der Frühjahrsmarkt bietet die von der Bevölkerung gern angenommene Gelegenheit Haushaltswaren, Geschenkartikel, Lederwaren, Schmuck und vieles mehr zu erwerben. Hierdurch werden eine weitere Aufwertung des Marktes und eine Erhöhung der Besucherzahlen erwartet.
Das Versorgungsbedürfnis der Besucher bei den Marktveranstaltungen „Fischmarkt“ und „Frühjahrsmarkt“ erfordert die Öffnung der Ladengeschäfte. Örtlich einzugrenzen ist das Gebiet der Ladenöffnung hierbei auf die Innenstadt inklusive Schrammstraße, da sich die Ausstrahlungswirkung der Veranstaltung „Fischmarkt“ in durch den „Frühjahrsmarkt“ erweiterter Form hinsichtlich Marktgröße, Besucherzahlen und Attraktivität auf diese Gebiete erstreckt und dort jeweils ein direkter Bezug zum Marktgeschehen gegeben ist.
Dieses erhöhte Besucheraufkommen wird eine erhöhte Notwendigkeit für Parkplätze hervorrufen, weshalb – nachdem mit der Parkgarage Georg-Wichtermann-Platz eine komplette Tiefgarage in der zentralen Innenstadt 2024 und 2025 wegen Sanierung nicht zur Verfügung steht – das Parkhaus in der Stadtgalerie zur Unterbringung der anfahrenden PKW benötigt wird. Auch entfällt durch den Wegfall des Kaufhauses Galeria Kaufhof ein wichtiger Versorger im Bereich der westlichen Innenstadt.