Schweinfurt (red). Schweinfurt – Organisiert von der Katholischen Landvolkbewegung Würzburg gab es an der Landwirtschaftsschule Schweinfurt einen Besuch aus dem westafrikanischen Senegal: Herr Abbé Etienne Ndéné NDONG, Direktor der Caritas in der Diözese Kaolack.
Landwirtschaftliches Berufsbildungszentrum der Caritas Kaolack
Die Katholische Landvolkbewegung Würzburg unterstützt die Errichtung eines Berufsbildungszentrums der Caritas in Kaolack und hat Abbé NDONG im Rahmen ihres Programms nach Schweinfurt eingeladen. Herr NDONG ist als Direktor verantwortlich für die Projekte zur Förderung der landwirtschaftlichen Bildung und den Betrieb des „Zentrums zur sozialen und beruflichen Integration junger Menschen durch landwirtschaftliche Ausbildung und Berufsförderung“ der Caritas Kaolack. Das Angebot richtet sich an junge Männer und Frauen zwischen 18 und 35 Jahren aus dem ganzen Senegal. Es werden die beiden Zweige Pflanzenbau und Tierzucht angeboten.
Anderes Klima – Ähnliche Herausforderungen
So verschieden die Welten und klimatischen Bedingungen zwischen dem westafrikanischen Senegal und dem unterfränkischen Schweinfurt zunächst scheinen. Landwirte im Senegal haben mit ähnlichen klimatischen Veränderungen zu kämpfen wie unsere in Unterfranken. Die Wetter-Extreme, wie Trockenheit und Starkregen nehmen zu, die Böden können deshalb weniger Wasser speichern und leiden unter Erosion. Dazu kommen dort noch weitere Probleme wie Versalzung der Böden durch Überschwemmungen durch das Meer.
Seinen Aufenthalt in Schweinfurt möchte Herr NDONG darum auch nutzen, um sich über unsere Bildungsstrukturen zu informieren und Anregungen mit nach Hause zu nehmen.
Ähnliches System – Andere Niveaus
Das Konzept der Caritas Kaolack sieht eine stufenweise Aus- und Weiterbildung vor, wie uns deren Direktor berichtet. Neben Techniken werden auch unternehmerische Fähigkeiten eingeübt. Insgesamt liegt der Schwerpunkt aber sehr stark auf der Vermittlung von praktischen Fähigkeiten. Die Voraussetzungen, die junge Auszubildende dort mitbringen, sind deutlich schlechter. Zielgruppe der Bildungsprojekte sind in erster Linie Jungen und Mädchen, die häufig sogar Analphabeten sind. Den Gast aus dem Senegal interessierte deshalb unser duales Ausbildungssystem und wie beispielsweise im Berufsgrundschuljahr bei uns in Kleingruppen die Praxis vermittelt wird. Ihm ist es ein großes Anliegen, den jungen Menschen auf dem Land Perspekiven aufzuzeigen, damit sie dort eine Zukunft sehen.
Dem fachlichen Austausch international verpflichtet
Für Schulleiter Joachim Dömling ist der Besuch eine wertvolle Gelegenheit, sich international fachlich auszutauschen. Auch Klaudia Schwarz, Behördenleiterin des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sieht den Austausch als wichtig. Im Hinblick auf die aktuellen Migrations-Debatten betont sie: „Wir sind beeindruckt: Die Projekte, die wir vorgestellt bekommen haben, erscheinen sehr weitsichtig und setzen immer den Fokus auf ‚Hilfe zur Selbsthilfe`. Wir unterstützen das gern mit unserem Fachwissen. Bildung verringert Landflucht und hilft auch, Migration aus dem Senegal entgegenzuwirken.“