Schweinfurt (red). Wie aus dem Beteiligungsbericht der städtischen Unternehmenstöchter für das Jahr 2020 hervor geht, wurde die Stadtentwässerung Schweinfurt 1996 durch Ausgliederung aus dem kameralen Haushalt gegründet. Sie wird als Eigenbetrieb der Stadt Schweinfurt geführt, ist aber rechtlich unselbständig. Aufgabe des Eigenbetriebs ist die Sammlung, schadlose Ableitung und Behandlung von Abwässern im Gebiet der Stadt Schweinfurt einschließlich Klärschlammverwertung und -beseitigung.
Die Stadtentwässerung übernimmt auch Abwässer und Schlämme von den angeschlossenen Randgemeinden aufgrund von Zweckvereinbarungen oder anderen vertraglichen Verpflichtungen. Für die Abwasserbehandlung steht ein Klärwerk mit einer Gesamtkapazität von 250.000 Einwohnergleichwerten zur Verfügung. Folgende Gemeinden sind angeschlossen: Gochsheim, Sennfeld, Schonungen, Dittelbrunn und Üchtelhausen.
Seit 01.10.2002 besteht ein Kooperationsvertrag mit der Stadtwerke Schweinfurt GmbH zur Erzielung von Synergieeffekten z. B. im Bereich der gesamten Technik und im Rechnungswesen.
Wie der aktuelle beteiligungsbericht ausweist, waren 2020 beim Eigenbetrieb Stadtentwässerung durchschnittlich 55 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 55 Mitarbeiter). Diese hatten nicht selten mit Kanalnetz und Hausanschlüsse zu tun. Das städtische Kanalnetz umfasste Ende 2020 eine Länge von insgesamt 254,10 km. Es setzt sich aus 191,39 km Mischwasser-, 20,93 km Schmutzwasser-, 24,21 km Regenwasser-, 4,03 km Entlastungskanälen und 13,54 km Druckrohrleitungen zusammen. Dies bedeutet einen Zuwachs von 0,19 km im Vergleich zum Vorjahr. Der Zuwachs ist begründet durch Kanalneubaumaßnahmen im Kasernenweg für 299.000 Euro. In 2020 wurden im Stadtgebiet 57 Kanalhausanschlüsse erneuert bzw. neu verlegt. Die Gesamtkosten hierfür belaufen sich auf 637.000 Euro.
2020 wurde die in 2019 begonnene Implementierung von granularem Belebtschlamm, das sog. S-Select-verfahren, fertiggestellt (815.000 Euro). Weiterhin wurde mit der Installation eines redundanten Bandeindickers (450.000 Euro) und der Herstellung einer zweiten Stromeinspeisung für das Klärwerk (370.000 Euro) begonnen. Beide Maßnahmen sind inzwischen abgeschlossen. Der Stromverbrauch am Klärwerk lag 2020 bei 3,3 Mio. kWh. Davon konnten rd. 99 % selbst erzeugt werden.
Die Eigenkapitalquote lag im Jahr 2020 bei 36,4 % (Vorjahr: 34 %). Die Anlagenintensität stieg 2020 auf 92,4 % (Vorjahr: 89,2). Im Jahr 2020 lag die Anlagendeckung mit 70,5 % auf Vorjahresniveau. Das Investitionsvolumen betrug im Jahr 2020 rund 3,3 Mio. EUR. Im Vorjahr wurden rund 2,7 Mio. EUR investiert. Entwicklung der Kanalbenutzungsgebühren:
Die Gebühren für Schmutzwasser und Niederschlagswasser wurden im Jahr 2017 für die Jahre 2018 – 2021 neu kalkuliert. Die Gebühr für Schmutzwasser lag weiterhin bei 1,12/m³, die Gebühr für Niederschlagswasser bei 0,13 EUR/m².