2100 Stadionrunden für das „Josefs“ – Für die Krankenhausrettung wurde eine Strecke wie von Schweinfurt nach Kopenhagen zurück gelegt

Große Freude bei den Initiatoren des Spendenlaufs. Die Unterstützung aus der Bevölkerung zum Erhalt des Krnkenhauses St. Josef ist nach wie vor enorm. Foto: Peter Glückert

Schweinfurt (red). Die Hauptarena des Sachs-Stadions gehörte am Wochenende eindeutig St. Josef. Oder besser noch: Den Krankenhausrettern. Die Interessengemeinschaft, die alles daran setzt, die Einrichtung in der Schweinfurter Innenstadt auf Dauer zu erhalten und zu finanzieren, hatte zu einem zweitägigen Spendenlauf aufgerufen. Rund um den Platz, auf dem die Fußballer des FC 05 die letzten Wochen so begeisternd Fußball spielten.

Es wurden 2100 Runden a 400 Meter gelaufen, das bedeutet eine Strecke von 840 Kilometern, soweit wie von Schweinfurt nach Kopenhagen. Jede Runde hatte einen Spendenwert von fünf Euro. Es waren 180 Läufer in Alter von 6 bis 70 Jahren an dieser Leistung beteiligt.

„Es kamen Leute aus verschiedenen Schichten, Fußballvereine, das Team vom Seniorenheim Haus an den Mönchskutten, auch behinderte Menschen vom Verein ´Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen´“, lobte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Stefan Labus, der freilich auch gerne Oberbürgermeister Sebastian Remelé begrüßt hätte. Dafür liefen beispielsweise sein Stadtratskollege Sebastian Madeiski mit seiner Gattin an beiden Tagen zusammen fast 60 Runden. Das Bayerische Rote Kreuz leistete ehrenamtlich Dienst – und von der Stadt Schweinfurt konnte die Interessengemeinschaft den Hauptplatz für einen geringen Unkostenbeitrag mieten. 

Isabell Jansen war mit acht weiteren Erwachsenen und fünf Kindern aus Aura an der Saale nach Schweinfurt gereist. Bei ihnen im Raum Hammelburg hat das Krankenhaus unlängst geschlossen. „Wir haben zwar eines im nahen Bad Kissingen, aber wir finden die Versorgung in der Region wichtig. Und der Standort Schweinfurt und das St. Josef ist für uns schon immer eine interessante Alternative.“

Birgit Gauster, die mit ihrem Mann Hans-Jürgen kam, hat einen ganz besonderen Bezug. Schon seit über 47 Jahren arbeitet sie im St. Josef, seit sechs Jahren auf der Palliativstation. „Ich gehe zwar in eineinviertel Jahren in den Ruhestand. Aber das Krankenhaus liegt mir am Herzen. Und die Bevölkerung hat ja Interesse daran, dass es erhalten bleibt“, sagt sie. „Und auch wenn wir nicht joggen können, so sind wir doch ein paar Runden gelaufen.“

Lehrerin Sabine Heusinger lief eine Runde und sagte danach. „St. Josef steht für mich symbolisch für Zusammenhalt und Vielfalt und für ein anderes Klima als das Leopoldina. Deshalb sollten sich weiterhin Träger dafür finden. Zudem geht es in Schweinfurt auch anderweitig in vielerlei Hinsicht leider abwärts.“

Daniela Hauck leitet selbst ein Pflegeheim in Geldersheim mit 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Die ganze Situation rund um St. Josef tut mir leid. Zudem absolvieren gerade viele Schüler aus dem Krankenhaus ihrern Außeneinsatz in unserem Pflegeheim. Man kennt sich – und wir sind alle eine große Pflegefamilie.“ Viele ihrer Kolleginnen und Kollegen haben in St. Josef gelernt. „Und unsere eigenen Kinder wuden dort geboren. Ich verbinde mit dem Krankenhaus also wunderschöne Momente, es gehört einfach zu Schweinfurt!“ Daniela Hauck lief 60 Runden, ihre Kinder zusammen 70.

Und Stefan Labus hat noch viele weitere Ideen Geld für den Erhalt zusammenzutrommeln. Becherpfandspenden bei Sportevents, wie denen des 1. FC Schweinfurt 05 oder der Eishockeyspieler der Mighty Dogs können es beispielsweise sein, oder vielleicht sogar Sondertrikots mit einer Retter-Aufschrift geben könnte, die danach versteigert werden.

Fakt bereits und daher ankündbar: Am 22. November spielen Phoenix mit Steffi List in der Stadthalle Schweinfurt, wo am 7. Dezember. eine DJ-Party stattfinden wird. Alle Erlöse kommen jeweils der Spendenaktion zugute. Jeweils über 400 Besucher werden erwartet. Und am 20. Dezember tritt Steffi List nochmals auf der Bühne des Schweinfurter Weihnachtsmarktes auf. Auch hier darf gespendet werden.

Eine Antwort auf “2100 Stadionrunden für das „Josefs“ – Für die Krankenhausrettung wurde eine Strecke wie von Schweinfurt nach Kopenhagen zurück gelegt

  1. Zum Spendenlauf für St. Josef da sollten sich auch wieder die Stadt Schweinfurt und der Landkreis sowie der Bezirk einbringen. Da sie ja jetzt einen sehr guten Berater haben.

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