Die Narrenküche im ESKAGE-Veranstaltungscenter brodelte bei der Premierensitzung 2023. Ich zweijähriger pandemiebedingter Abstinenz waren sowohl die Gäste im ausverkauften Auditorium als auch die Aktiven bester Laune und Stimmung, sahen erwartungsfroh einem bunten, fröhlichen Abend entgegen. Dem sollte auch Rechnung getragen werden, zumindest bis zu jenem Moment da sich ein Akteur beim Auftritt des Männerballetts verletzte.
„1,2,3, wir sind immer noch dabei. Schön das Sie da sind“, begrüße das 66. Schweinfurter Prinzenpaar das närrische, bunt verkleidete Volk im ESKAGE-veranstaltungscenter. Drei Jähre mussten Prinz Florian I., Prinzessin Andrea I. sowie ESKAGE-Präsident Florian Dinkel mit Elferrat und Aktiven warten, ehe sie zu einem närrischen Heimspiel auftreten konnten. Begrüßt wurden sie auf der Bühne von der Jugendgarde der ESKAGE, die mit einem Marschtanz den Auftrittsreigen eröffnet hatte.
Gekonnte Karaoke verbunden mit Tanz und Comedy dafür sorgten die Dream Boys aus Niederwerrn. Der Auftritt der „Ghostbuster“ erntete die erste La-Ola-Welle des Abend. Ein alter Hase im Karneval ist Wolfgang Düringer. In einer seiner Paraderollen, als „Beklopter“ sorgte er mit Witz und Mimik für zahllose Schenkelklopfer. Zackig, der Marschtanz der Juniorinnen, die einmal mehr die gute Nachwuchsarbeit der Gesellschaft unterstrichen.
Nicht nur optisch auch musikalisch der eyecatcher des ersten Durchgangs waren die „Röfischrenzer“ aus Lichtenstein. Guggemussig in Vollendung brachte nicht nur die Musiker zum schwitzen. Von fastnächtlich alemannischen Klängen ging’s nahtlos über auf Ohrwürmer von heute, klar das die Künstler nicht ohne Zugaben von der Bühne durften. .
Musik der leiseren Töne bevorzugten die Kleinsten der Gesellschaft, die Jugend- und Purzelgarde. In Anlehnung an Disneys Dschungelbuch ließen die Mädels den Slogan: „Die Welt ist elbfantastisch – sie ist wunderschön“ Wirklichkeit werden. Großartig auch die Mädels der Purzelgarde, die bei ihrem ersten Auftritt als Frösche die Herzen der Besucher eroberten. Energetisch aufgeladen, voll Power präsentierte sich die Jüngste in der Bütt, Elina Reuß. Kompliment wie sie die Tonprobleme meisterte.
Die Aktivengarde, das Aushängeschild der ESKAGE schlechthin, eröffnete mit einem Marschtanz den zweiten Teil des Abend. Die tänzerische Klasse der Damen steckte auch das Prinzenpaar an, das gemeinsam mit den Gardistinnen eine südamerikanische Sohle auf das Parkett legte. Gediegener, dezenter, royaler so präsentierte sich ein Urgestein in der Bütt, Nancy Steinert. Als Queen blickte sie vom Heaven gen Erde und was sie da erblickte erstaunte im höchsten Maße. Dank ihrer Ausstrahlung meisterte auch sie die Mikrofon- und Tonprobleme. Die Welt ist nicht genug, dem Motto getreu lies die Teenager-Spätlese James Bond lebendig werden. Mit flotter Sohle und locker flockig tänzerisch überzeugten die Damen und der einzelne Herr.
Party im Seniorenheim lautete das Motto des Männerballett. Schwungvoll, mit turnerischen Einlagen gespickt holte man sich ebenfalls eine La-Ola-Welle. Leider gab es dann aber eine Zugabe zu viel. Bei der zweiten Zugabe brach ein Stab und einer der Tänzer fiel wie ein Stein zu Boden. Schlagartig wich Entsetzen der Fröhlichkeit.
Nach ärztlicher Versorgung des Tänzers entschloss das Präsidium das Programm zu Ende zu führen. Für die nachfolgenden Künstler, Lubber & Baby, der neuen ESKAGE-Gesangsgruppe „ECHT! KRAS“ und der Aktivengarde mit ihrem neuen Showtanz beileibe keine leichte Aufgabe. Hut a von den Aktiven, die alles in ihrer Macht stehende taten um die Stimmung wieder zu beleben. Letztlich saß aber der Schock unter vielen Gästen zu tief als das ungezwungene Fröhlichkeit die Runde machte.
An diesem Wochenende, Freitag und Samstag, stehen mit Beginn 19.54 Uhr die beiden letzten Prunksitzungen an. Es gibt noch einige Restkarte, Karten die sich lohnen. Dann bei allem Unglück, letztlich war der Premierenabend ein gelungener, prachtvoller Wiedereinstieg nach zwei Fastnachtsleeren Jahren.