15 Jahre Palliativstation Bad Neustadt: Hoffnung am Lebensende

Der Chor Camerata vocale unter der Leitung von Mark Dinglinger gestaltete den feierlichen Festgottesdienst musikalisch mit – ein bewegender Moment in der stimmungsvollen Atmosphäre der Kuratie Heilige Familie in Bad Neustadt. Foto: RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt / Katrin Schmitt

15 Jahre gelebte Fürsorge: Die Palliativstation am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt feiert Jubiläum

Seit mittlerweile 15 Jahren begleitet die Palliativstation am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt schwerstkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Ein multiprofessionelles Team sorgt dabei für eine ganzheitliche Betreuung auf medizinischer, pflegerischer und seelischer Ebene. Nahezu 5.000 Patientinnen und Patienten wurden seit der Gründung versorgt – ein bedeutender Meilenstein, der am vergangenen Freitag mit einem feierlichen Gottesdienst gewürdigt wurde.

Die Palliativstation wurde im Jahr 2010 zunächst an der Rhön-Kreisklinik eröffnet und ist seit 2019 fest am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt integriert. Aktuell stehen acht Betten zur Verfügung, betreut von einem engagierten Team aus Fachärztinnen und -ärzten, Pflegekräften, Seelsorgenden und Therapeutinnen und Therapeuten.
„Ich bin sehr stolz, dass es unsere Station nun schon seit 15 Jahren gibt“, betont Dr. Ute Hiby, leitende Ärztin der Palliativstation. „Unser Ziel ist es, unheilbar erkrankte Menschen sowie ihre Angehörigen mit Empathie, Kompetenz und Respekt zu begleiten. Jeder Mensch steht mit seinen individuellen Bedürfnissen im Mittelpunkt unserer Arbeit.“

Ein Ort der Menschlichkeit in schweren Zeiten

In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten hat sich die Station zu einer wichtigen Anlaufstelle für schwerkranke Menschen in der Region entwickelt. Neben der Linderung körperlicher Beschwerden bietet das interdisziplinäre Team auch psychosoziale und spirituelle Begleitung an.
„Ziel der Palliativmedizin ist es, die Lebensqualität der Betroffenen bestmöglich zu erhalten – in all ihren Facetten“, erklärt Prof. Dr. Sebastian Kerber, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Kardiologie I am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Die Palliativstation sei, so Kerber, eine „große Bereicherung für den Campus“ und übernehme eine tragende Rolle, insbesondere wenn ambulante Versorgungsangebote an ihre Grenzen stoßen.

Interdisziplinäre Betreuung mit Herz und Verstand

Die Station ist der Klinik für Innere Medizin zugeordnet. Dort arbeiten zwei Fachärzte sowie 13 Pflegekräfte mit palliativmedizinischer Zusatzausbildung. Unterstützt wird das Team durch Seelsorge, Physiotherapie, Kunst- und Atemtherapie, Aromatherapie sowie Sozialarbeit. Auch ehrenamtliche Mitarbeitende des Hospizvereins sind eng eingebunden.
Die enge Zusammenarbeit mit ambulanten Pflegediensten, der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV), dem Hospizverein sowie den Akutkliniken am Campus ermöglicht eine umfassende, gut vernetzte Versorgung.
„Gerade in der Palliativmedizin ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit essenziell“, erklärt Dr. Christiane Neumann, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin. „Die enge Vernetzung innerhalb unseres Hauses erlaubt es uns, medizinische, pflegerische und therapeutische Kompetenzen zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten bestmöglich zu bündeln.“

Feierlicher Gottesdienst zum Jubiläum

Anlässlich des Jubiläums fand am vergangenen Freitag ein festlicher Gottesdienst in der Kuratie Heilige Familie in Bad Neustadt statt. Musikalisch gestaltet wurde die Feier vom Chor Camerata vocale unter der Leitung von Mark Dinglinger. Der Gottesdienst bot Raum für Besinnung, Dankbarkeit und gelebte Gemeinschaft. Beim anschließenden Empfang hatten die Gäste Gelegenheit zum persönlichen Austausch.

Dr. Ute Hiby nutzte den feierlichen Rahmen, um sich zu bedanken:
„Im Namen des gesamten Teams möchte ich allen danken, die unsere Arbeit in den vergangenen 15 Jahren ideell, materiell oder durch persönliches Engagement unterstützt und begleitet haben.“

Engagement durch den Förderverein

Von Beginn an wird die Arbeit der Station durch den Verein zur Förderung der Palliativmedizin e. V. unterstützt, der bereits seit Dezember 2009 besteht. Der Verein fördert besondere Ausstattungsgegenstände für die Station, die Arbeit der Therapeutinnen und Therapeuten, Fortbildungen des Teams sowie die ambulante palliativmedizinische Versorgung.

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